Flüchtlinge: 100 in Wien ausgesetzt

FLUeCHTLINGS-SAMMELSTELLE IN NICKELSDORF
FLUeCHTLINGS-SAMMELSTELLE IN NICKELSDORFAPA/ROBERT JAEGER
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Das Aussetzen von Flüchtlingen hat damit einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Schlepper werden immer dreister.

Wien. Innerhalb kurzer Zeit sind am Donnerstagvormittag im Wiener Stadtgebiet rund 100 Flüchtlinge von Schleppern abgesetzt worden. Allein bei der Laxenburger Straße im 23. Wiener Gemeindebezirk (Liesing) zählte die Polizei 41 Personen, darunter waren auch sechs Kinder. Auf der Ostautobahn (A4) in Wien-Simmering waren 31 Flüchtlinge offenbar in einem Kleintransporter in die Stadt gebracht worden.

Das Aussetzen von Flüchtlingen hat damit einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Schlepper gehen bei den Aktionen zusehends unverfrorener vor.

Insgesamt waren unter den 99 Flüchtlingen mindestens zehn Kinder, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Mehrere Personen waren aufgrund der Hitze und der langen Anreise leicht gesundheitlich beeinträchtigt und dehydriert, erläuterte Ronald Packert, Sprecher der Wiener Berufsrettung. Sie wurden untersucht und mit Getränken versorgt. Die Polizei brachte die aufgegriffenen Flüchtlinge dann vorerst in verschiedene Anhaltezentren.

Ein Mann festgenommen

Auf der A4 bei der Auffahrt zur Südosttangente (A23) hatte eine Polizeidiensthundeeinheit zunächst 31 Personen entdeckt, darunter ein Kind. Die Flüchtlinge waren von einem Schlepper in einem Mercedes Sprinter abgesetzt worden. Der Mann wurde festgenommen. Woher der Schlepper und die weiteren Personen kamen, war vorerst unklar.

Unter den 41 Flüchtlingen, die auf der Laxenburger Straße ausgesetzt wurden, waren laut Polizei zumindest teilweise irakische Staatsbürger. In diesem Fall flüchteten die Schlepper allerdings. Sie ließen dabei mindestens eines ihrer Fahrzeuge auf der Straße stehen. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.07.2015)

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