Flüchtlinge in Wiener Neustadt mit Soft-Air-Gewehren beschossen

Flüchtlinge (Symbolbild: Erstaufnahmezentrum Traiskirchen) wurden beschossen.
Flüchtlinge (Symbolbild: Erstaufnahmezentrum Traiskirchen) wurden beschossen.APA/Helmut Fohringer
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Die Opfer trugen blaue Flecken davon. Vier Verdächtige wurden ausgeforscht.

In Wiener Neustadt ist Donnerstagaband eine Gruppe von sieben Flüchtlingen aus einem fahrenden Fahrzeug heraus mit Soft-Air-Gewehren beschossen worden. Die Angegriffenen trugen zum Teil blaue Flecken davon.

Der Vorfall ereignete sich beim Kreisverkehr nahe des Technologiezentrums Civitas Nova. Die Schüsse wurden aus einem roten Kastenwagen abgegeben. Vier verdächtige Männer wurden ausgeforscht. Laut NÖN sollen diese bereits zuvor derart auf einen Österreicher gezielt haben. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt prüfe, sagte Sprecher Erich Habitzl.

Mikl-Leitner verurteilt Angriff

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) verurteilt die Soft Gun-Attacke: "Diese Menschen sind vor Krieg und Terror geflohen, um bei uns Schutz zu finden. Umso erschütternder ist es, wenn es nun zu solchen Verbrechen gegen sie kommt", erklärte sie der APA.

Die Innenministerin appellierte an alle Seiten, sich zu mäßigen. Es sei aufs Schärfste zu verurteilen, "wenn vom rechten Rand Neid und Hass gegen die Kriegsflüchtlinge geschürt wird, der zu solchen Eskalationen führt". Gleichzeitig nahm Mikl-Leitner aber auch "die linken Aktivisten" in die Pflicht, die Flüchtlinge in Traiskirchen nicht für ihren Aktionismus zu missbrauchen.

Diese Polarisierung helfe keinem einzigen Flüchtling. Vielmehr werde die Suche der Länder nach Quartieren erschwert.

"Keine Fremdenfeindlichkeit"

Auch Wiener Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger verurteilt die Softgun-Attacken scharf. "Da es sich bei anderen von den Tätern verübten Anschlägen offensichtlich nicht um Opfer ausländischer Herkunft handelt, dürften diese überwiegend keinen fremdenfeindlichen Hintergrund haben", meint er. Und er gratuliert der Polizei zur raschen Ausforschung der vier Verdächtigen.

Indes kam es auch in Traiskirchen in der Nacht auf Freitag wiederum zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Verwickelt in die Schlägerei waren 300 Flüchtlinge aus Afghanistan und Somalia. Eine Frau und eine Polizeibeamtin erlitten Verletzungen.

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