Im Schnitt 520 Euro Sozialhilfe pro Haushalt

Mindestsicherung
Mindestsicherung(c) Clemens Fabry
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Zahlen und Fakten: 600 Millionen Euro wurden im Jahr 2013 für die Mindestsicherung aufgewendet, davon allein 387 Millionen in Wien. Immerhin gut jede vierte Zahlung wurde für Kinder überwiesen.

Im September 2010 wurde die sogenannte bedarfsorientierte Mindestsicherung in Österreich eingeführt. Diese löste die frühere Sozialhilfe der Länder ab, die an Personen mit keinem oder geringem Einkommen ausbezahlt wurde. Während das Arbeitslosengeld eine Versicherungsleistung ist, handelt es sich bei der Mindestsicherung um eine Sozialleistung.

• Maximal 828 Euro netto beträgt die Mindestsicherung pro Monat im Jahr 2015 für Alleinstehende, 1242 Euro pro Monat sind es für Ehepaare. Die Zahlungen für Kinder sind je nach Bundesland unterschiedlich hoch, pro Kind werden mindestens 149 Euro pro Monat gezahlt, in Wien sind es pro Kind 223 Euro. Die Mindestsicherung wird zwölfmal pro Jahr zugestanden.

• 238.392 Personen haben nach der aktuellsten vorliegenden Statistik im Jahr 2013 eine Mindestsicherung erhalten. Das bedeutete einen Anstieg gegenüber der Zahl der Bezieher im Jahr 2012 um 7,7 Prozent. 40 Prozent der Auszahlungen entfielen auf Frauen, 33 Prozent auf Männer, immerhin 27 Prozent auf Kinder. Rund ein Drittel der Bezieher war alleinstehend.

• 56 Prozent der Bezieher einer Mindestsicherung lebten 2013 in Wien, das waren 134.029 Personen.

• 520 Euro pro Monat wurden nach Angaben des Sozialministeriums im Durchschnitt pro Haushalt als Mindestsicherung bezahlt. Durchschnittlich erhielt jemand 8,2 Monate diese Form der Sozialhilfe.

• 310 Euro pro Monat wurden im Schnitt pro Person als Mindestsicherung überwiesen. Warum ist dieser Wert deutlich niedriger als der monatliche Höchstsatz von 828 Euro? Der Grund dafür ist: In vielen Fällen wird ein niedrigeres vorhandenes Einkommen auf 828 Euro im Monat mit einem Differenzbetrag aufgestockt.

• 600 Millionen Euro machten die Ausgaben für die Mindestsicherung 2013 aus (plus 11,1 gegenüber 2012). Der Großteil der Summe entfiel auf Wien mit 387,5 Millionen Euro.

• 4139 Euro beträgt die Grenze, bis zu der Ersparnisse oder Vermögenswerte zuerst genützt werden müssen, bevor jemand Mindestsicherung erhält.

• 399 Euro pro Monat macht im Jahr 2015 in Deutschland die Sozialleistung Hartz IV aus, die 2005 eingeführt wurde. Darüber hinaus werden „angemessene“ Wohnkosten abgegolten.

• 25 Prozent macht in Österreich der Wohnkostenanteil an der Mindestsicherung aus, die Länder können eine höhere Beihilfe gewähren. ett

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.08.2015)

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