Syrien: USA wollen notfalls auch Assad-Truppen bombardieren

Syrische US-Rekruten sollen durch US-Bombardments geschützt werden.
Syrische US-Rekruten sollen durch US-Bombardments geschützt werden.REUTERS
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Die USA wollen die von ihnen ausgebildeten syrischen Rebellen gegen Angreifer schützen. Das Pentagon spielt die Chancen einer direkten Konfrontation mit Assad-Truppen hinunter.

Die USA wollen vom US-Militär ausgebildete syrische Soldaten im Kampf gegen den Islamischen Staat unter allen Umständen schützen: Präsident Barack Obama hat entschieden, zum Schutz der syrischen Rebellen notfalls auch die Regierungstruppen unter Präsident Bashar al-Assad zu bombardieren, berichten das Wall Street Journal und die Nachrichtenagentur Reuters. Damit steigt die Warhscheinlichkeit eines direkten Konflikts zwischen der US-Armee und der syrischen Regierung.

Man werde die Kämpfer gegen jeden Angreifer unterstützen - also nicht nur gegen Assads Soldaten, sondern auch gegen andere befeindete Rebellentruppen. So starteten die USA vergangenen Freitag erstmals Luftanschläge gegen syrische Extremisten, nachdem die syrischen Rekruten des Pentagon in Nordsyrien unter Beschuss gekommen waren. Ursprünglich hatte es geheißen, dass die USA die von ihnen geförderten Rebellen nur bei Offensiven gegen den IS unterstützen würden.

Sorgen vor direktem Konflikt mit Syrien

Dennoch spielte das Pentagon die Chancen einer direkten Konfrontation zwischen Syrien und den USA herunter - zumindest in der nahen Zukunft, berichtet das Wall Street Journal. Die Rebellen seien für den Kampf gegen den IS ausgebildet worden und nicht, um das Assad-Regime zu schwächen. Die Rebellentruppen würden auch nicht in den von Assad kontrollierten Gebieten zum Einsatz kommen. Außerdem rechnet die US-Regierung nach eigenen Angaben nicht damit, dass Assads Truppen gegen die Rekruten des Pentagons vorgehen werden.

Mit dem Entscheid Obamas endet eine monatelange Debatte über die Rolle des amerikanischen Militärs im syrischen Bürgerkrieg. US-Beamte hätten gerade Bedenken gehabt, dass die Unterstützung vom Pentagon gesponserter Truppen zu einem offenen Konflikt mit dem Assad-Regime führen könnte. Die US-Armee bildet seit Mai Einheimische im Kampf gegen die Dschihadisten aus. Die USA gehen seit knapp einem Jahr mit Luftangriffen direkt gegen den IS vor, der große Teile Syriens und des Irak unter seine Kontrolle gebracht hat.

(Reuters/maka)

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