Abdullah-Zentrum: SP und VP verzichten auf Posten

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Ein Spanier folgt Bandion-Ortner als Vize-Generaldirektor nach. Heinz Fischer forcierte Botschafter Schramek und blitzte bei SPÖ ab.

Wien. Mehr als ein halbes Jahr lang hinterließ Claudia Bandion-Ortner eine Lücke im König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen und und interkulturellen Dialog. Nun folgt ihr ein Spanier als Vize-Generaldirektor nach. Peter Kaiser, der Sprecher der Organisation, bestätigte am Montag einen Bericht des „Standard“.

Alvaro Albacete, ein Karrierediplomat, stand dem saudiarabischen Generalsekretär schon bisher zur Seite. Seit 2014 diente er Faisal bin Muammar als Berater für „Public Diplomacy“. Künftig wird Albacete für internationale Beziehungen zuständig sein. Zu seinen Aufgaben zählt es, neue Mitglieder anzuwerben. Derzeit gehören der in Wien ansässigen Organisation die Gründerstaaten Saudiarabien, Österreich und Spanien an. Der Vatikan hat Beobachterstatus. Bandion-Ortner war zu Beginn des Jahres zum Rücktritt gedrängt worden. Die Ex-Justizministerin hatte in einem Profil-Interview die Menschenrechtslage in Saudiarabien verharmlost und damit Proteste ausgelöst. SP-Kanzler Faymann forderte zwischendurch gar die Schließung des Abdullah-Zentrums.

Wie „Die Presse“ erfuhr, schickte die Bundesregierung keinen Kandidaten für den Posten des Vize-Generalsekretärs ins Rennen. Präsident Heinz Fischer hatte einen Sozialdemokraten forciert: Botschafter Karl Schramek. Der SPÖ-Teil des Kabinetts winkte jedoch ab. Auch die ÖVP verzichtete auf eine Nominierung und ließ Alvaro den Vortritt. Seine Amtszeit endet in drei Jahren. (cu)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.08.2015)

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