Der Ötztaler Blogger Markus Wilhelm wirft Ex-ÖVP-Landeshauptmann-Stellvertreter Helmut Mader „In-sich-Geschäfte“ vor.
Innsbruck. Der frühere ÖVP-Landeshauptmann-Stellvertreter und ÖAAB-Obmann von Tirol, Helmut Mader, soll von einem gemeinnützigen Verein ein kostenloses lebenslanges Wohnungsgebrauchsrecht für eine 188 Quadratmeter große Wohnung in Innsbruck eingeräumt bekommen haben. Das berichtet der Ötztaler Blogger Markus Wilhelm auf seiner Website Dietiwag.org.
In dem Eintrag werden Mader „In-sich-Geschäfte“ vorgeworfen. So soll er als Obmann des Trägervereins Technikerhaus in der Fischnalerstraße – das als Internat für HTL-Schüler gedient hat – quasi mit sich selbst „zu einem Spottpreis“ im Jahr 1988 einen Mietvertrag abgeschlossen haben.
Im Jahr 2009 soll es dann zu einem weiteren Vertrag gekommen sein, der auf Dietiwag.org veröffentlicht wurde. Demzufolge wurde dem ehemaligen Landtagspräsidenten „auf Lebenszeit das unentgeltliche sowie höchstpersönliche Wohnungsgebrauchsrecht“ an seiner Mietwohnung eingeräumt. Aufgesetzt worden sei der Vertrag vom Sohn Maders, einem Anwalt. Dem aus 2009 datierten Vertrag zufolge habe es das Wohnungsgebrauchsrecht Maders zuvor „schon seit vielen Jahren“ gegeben, es sei „jedoch noch nicht verbüchert“ worden.
Mader war am Montag für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Laut einer Sprecherin der Tiroler ÖVP befindet er sich „auf Kur beziehungsweise ist im Urlaub“.
Hochrangige Ämter
Mader war bis zur Landtagswahl 2008 Präsident des Tiroler Landtags. Diese Funktion hatte er seit 1994 inne. Zuvor bekleidete der Innsbrucker die Funktion des Landeshauptmann-Stellvertreters. Erstmals in den Landtag eingezogen ist er im Jahr 1975. Dort übte er für die ÖVP zwischen 1987 und 1989 die Funktion des Klubobmanns aus. (APA/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.08.2015)