Asyl: Glawischnig will Traiskirchen für NGOs öffnen

Grünen-Chefin Eva Glawischnig
Grünen-Chefin Eva GlawischnigFabry
  • Drucken

Für die Grünen-Chefin sind die Zuständigen "überfordert". Bildungsprecher Walser ist gegen eigene Deutsch-Klassen für Flüchtlinge.

Die Grünen fordern, auch Hilfsorganisationen wie Caritas, Diakonie oder Rotes Kreuz ins Flüchtlingslager Traiskirchen zu lassen. Es sei zwar erfreulich, dass das Innenministerium der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ nun Zugang ins Lager gewährt, sagte Grünen-Chefin Eva Glawischnig am Sonntag. Aber auch andere Organisationen sollten ins Lager gelassen werden, verlangte sie in einer Aussendung.

Glawsichnig hält die derzeit für die Betreuung und Versorgung Zuständigen im überfüllten Flüchtlingslager Traiskirchen für „überfordert": „Immerhin berichtet Amnesty International von übelsten sanitären und medizinischen Bedingungen im Lager“, auch seien unbegleitete Kinder sich selbst überlassen, verwies sie auf den am Freitag präsentierten Bericht von Amnesty International.

Die Betreuung und Versorgung der Flüchtlinge „gehört in professionelle Hände“, sagte die Bundessprecherin. Die Hilfsorganisationen hätten hier „viel Erfahrung und vor allem das nötige Feingefühl im Umgang mit schwer Traumatisierten“. Bereits am Montag hatte Glawischnig im ORF-"Sommergespräch" gefordert, die Verwaltung des Erstaufnahmezentrums Traiskirchen "Profis" wie dem Roten Kreuz, der Caritas oder der Diakonie zu übertragen.

"Populistisches Spiel"

Der Grüne Bildungssprecher Harald Walser lehnte unterdessen im Ö1-"Morgenjournal“ den Ruf von Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) nach gesonderten Deutsch-Klassen klar ab. Die Forderung „nach separierten Sprachklassen“ sei ein „populistisches Spiel“, damit werde eine soziale und ethnische Selektion bereits im Vorschulbereich festgeschrieben. Walser forderte vielmehr eine „umfassende Sprachförderung“ nach dem Vorbild Hamburgs, das auf eine „durchgängige, additive Sprachförderung“ von der Vorschule bis zum Ende der Pflichtschulzeit setzt.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.