Parteimitglied ist der Vorarlberger aber nicht.
Wien. Erst diese Woche war Christoph Hagen mal wieder aufgefallen – mit einem sonderbaren Vergleich. Sein Nein zum Adoptionsrecht für homosexuelle Paare argumentierte er so: „Es gibt einen Grund, warum nur Mann und Frau ein Kind zeugen können. Sonst wären wir Schnecken, da geht es bei beiden.“
Seit Mittwoch ist der 46-jährige Vorarlberger neuer Generalsekretär des Teams Stronach. Der Job war lange vakant gewesen. Sein Vorgänger, Marcus Franz, mittlerweile Mitglied im ÖVP-Klub, war im Herbst zurückgetreten. Neben Klubobmann Robert Lugar und Bundesgeschäftsführer Ronald Bauer vervollständigt Hagen nun Frank Stronachs Führungsteam.
Der neue Generalsekretär sprach von einer „großen Herausforderung“, was angesichts der Auflösungserscheinungen in der Partei womöglich eine Untertreibung war. Zuletzt sind vier Mandatare, darunter Marcus Franz und Stronachs ehemalige Kronprinzessin Kathrin Nachbaur, zur ÖVP gewechselt.
Interessant ist, dass Hagen kein Parteimitglied ist. Vor der Nationalratswahl 2013 war er als Abgeordneter vom BZÖ zu Frank Stronach gestoßen. Begonnen hatte er einst in der FPÖ unter Jörg Haider. (pri) [ APA ]
("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.08.2015)