Wien-Wahl: Vassilakou würde bei Verlusten abtreten

Maria Vassilakou
Maria VassilakouAPA/HERBERT NEUBAUER
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Die Grüne Spitzenkandidatin Maria Vassilakou hofft, dass Rot-Grün bei der Wahl mit einem "eindeutigen Ergebnis" ausgestattet werde, das eine Fortführung des "guten Wiener Wegs" erlaube.

Die Wiener Grünen gehen mit einem erklärten Ziel in die Wahl: Sie wollen wachsen. Gelingt dies nicht, würde Spitzenkandidatin Maria Vassilakou zurücktreten: "Sollte es zu Verlusten kommen, was ich nicht glaube, dann bedeutet das für mich auch, dass es an der Zeit ist, dass die nächste Generation bei den Grünen übernimmt", so Vassilakou in einem Interview mit der Austria Presseagentur.

"Ich denke, wenn man fünf Jahre lang regiert und in diesen fünf Jahren nicht den Grüßaugust gegeben, sondern doch sehr viel angepackt und verändert hat", trete man mit einer "ganz klaren Leistungsbilanz" an die Wiener heran, meinte Vassilakou. Wahlen seien Tage, an denen ein Zeugnis überreicht werde. "Sofern mein Zeugnis sagt 'Bestanden', und das sagt es, wenn wir zulegen, dann mache ich nicht nur gerne weiter, sondern auch beflügelt mit zusätzlicher Energie", erklärte die grüne De-facto-Parteichefin.

"Gutes Ergebnis" bei 14 bis 15 Prozent

Bei der Wien-Wahl 2010 haben die Grünen 12,64 Prozent erreicht. Die grüne Frontfrau rechnet derzeit nicht mit Verlusten: "Ich trete an, um zu gewinnen. Wir wollen ein so gutes Wahlergebnis haben, dass man am 11. Oktober, wenn die neue Regierungsbildung ansteht, an den Grünen nicht vorbeikommt." Dieses gute grüne Ergebnis liegt für Vassilakou bei 14 bis 15 Prozent.

Wichtig sei aber jedenfalls, dass Rot-Grün am Wahlabend mit einem "eindeutigen Ergebnis" ausgestattet werde, das eine Fortführung der Arbeit und des "guten Wiener Wegs" der vergangenen fünf Jahre erlaube. Denn sie wolle kein "Wien der Nein-Sager, der Wadlbeisser, kein Wien der Angst und der Mieselsucht", betonte sie.

SPÖ nicht ideal

Deshalb bereue sie es heute auch nicht, offensiv für Rot-Grün geworben zu haben - auch wenn die SPÖ diese Strategie nicht verfolgt und aus dem Mund des Bürgermeisters Michael Häupl sowie des Landesparteisekretärs Georg Niedermühlbichler in den vergangenen Wochen eher Negatives über den Koalitionspartner zu hören war. Denn da man davon ausgehen könne, dass die SPÖ verlieren werden, sei es umso wichtiger, die Grünen zu stärken. "Gerade in den nächsten Jahren wird es eine Kraft brauchen, die die Richtung angibt, weil ich davon ausgehe, dass die SPÖ nach der Wahlniederlage einiges an Hausaufgaben - auch parteiintern - erledigen wird müssen und einige Zeit brauchen wird, bis sie wieder Fuß fasst."

Zwar sei die SPÖ nicht ideal, "aber in der wirklichen Welt kriege ich nur diese SPÖ und keine andere". Und in keiner anderen Konstellation sei eine Fortsetzung des weltoffenen, sozial gerechten und ökologischen Wegs der vergangenen Jahre möglich.

Skeptisch zu Dreierkoalition

An die Möglichkeit, dass sich eine rot-grüne Zusammenarbeit nach dem 11. Oktober nicht mehr ausgehen könnte, will die Vizebürgermeisterin derzeit nicht denken: "Die Sorge sollte wirklich niemand haben." Gegenüber einer Dreierkoalition zeigte sie sich skeptisch. Zwar könne sie sich theoretisch eine Kooperation mit Fraktionen vorstellen, "die zumindest halbwegs mit meinem weltoffenen Weltbild zusammenpassen", allerdings gebe es sowohl mit der ÖVP als auch den NEOS kaum einen inhaltlichen grünen Zweig. Einzig mit der FPÖ sei eine Zusammenarbeit völlig ausgeschlossen: "Denn die FPÖ arbeitet daran, jene Welt, in der ich gerne lebe, die ich liebe und für die ich einstehe, vollends zu vernichten."

Eine Rückkehr in die Opposition würde für Vassilakou zwar bedeuten, dass sie weiterhin "mit der Energie und Kraft für alles, was der Stadt gut tut, kämpfen" werde, allerdings habe man wesentlich weniger Möglichkeiten, Dinge wirklich voranzutreiben.

(APA)

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