Feldspital und Spendensammelstelle für Traiskirchen

Archivbild: Erstaufnahmezentrum Traiskirchen
Archivbild: Erstaufnahmezentrum TraiskirchenAPA/HANS KLAUS TECHT
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Das überfüllte Aufnahmezentrum bekommt ein Feldspital mit 40 Pflegebetten. Weiters soll es eine zentrale Spendenannahmestelle geben.

Im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen sollen sich die medizinischen Bedingungen für die Asylwerber verbessern. Wie die „Presse“ erfuhr, wird es dort ab sofort ein Feldspital für die Asylwerber geben. Es wird vom Roten Kreuz geführt und sollte noch am Freitagabend aufgebaut werden. „Am Wochenende geht es dann in den Vollbetrieb“, sagt Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes. Das Feldspital soll auch Platz für die Pflege von 40 Personen bieten. „Wenn jemand aus dem Krankenhaus entlassen wird, dann wird er normalerweise gut gepflegt, das ist in Traiskirchen derzeit nicht der Fall. Diese Manko wollen wir mit einem Pflege- und Feldspital beheben“, sagt Foitik.

Derzeit fährt das Rote Kreuz pro Tag sieben Menschen aus Traiskirchen ins Krankenhaus, aber nicht alle müssen dort aufgenommen werden. Personen, die etwa 38 Grad Fieber haben, können in Zukunft im Feldspital betreut werden, nennt er ein Beispiel.

NGO-Ärzte dürfen in Traiskirchen ordinieren

Zusammenarbeiten will man in dem Spital sowohl mit den Ärzten, die durch die Firma ORS schon jetzt im Lager tätig sind, als auch mit jenen Ärzten von NGOs wie etwa Ärzte ohne Grenzen oder der Diakonie, die vor dem Lager in Traiskirchen eine medizinische Betreuung bieten. Sie seien „alle eingebunden“, sagt Foitik und sollen in Zukunft direkt in Traiskirchen ordinieren. Weiters plant man im Feldspital auch Ambulanzen für Fachgebiete wie Dermatologie einzuführen.

Wie viele Menschen in dem Feldspital tätig sein werden, weiß Foitik noch nicht. „Das hat damit zu tun, wie das Angebot angenommen wird“, normalerweise sei so ein Feldspital nur für internationale Einsätze vorgesehen. Die Kosten für das Feldspital wird das Innenministerium tragen.

Zentrale Stelle für Spenden ab nächster Woche

Eine Änderung gibt es auch bei den Spenden. So soll ab kommender Woche in der Nähe von Traiskirchen eine zentrale Spendenannahmestelle starten, wo Hilfsbereite ihre Spenden abliefern können. Koordiniert soll die Zentrale von der Caritas Wien werden, die die Spenden dann direkt in Traiskirchen verteilt. „Wir sind mit dem Innenministerium im Gespräch, wie man eine gemeinsame Ein- und Ausgabe organisieren kann“, heißt es dazu aus der Caritas Wien.  Derzeit sei man noch dabei, den Standort zu fixieren.

Erst vorgestern sind Vorwürfe laut geworden, dass einige Asylwerber mit den Spenden in Traiskirchen eine Art Schwarzmarkt betreiben würden. Ein Wiener hatte sich zwei Tage lang in das Lager eingeschlichen und filmte dort das Leben hinter dem Zaun. Ein Zusammenhang mit dem Video und der Einführung der Stelle stellt das Innenministerium aber in Abrede. „Das hat damit gar nichts zu tun. Die Gespräche dafür gibt es schon länger“, so ein Sprecher.

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