Verdächtige Schlepper nun in U-Haft

Vier Männer stehen im Verdacht, schuld am Tod der 71 Flüchtlinge zu sein, die in einem Lkw auf der A4 gefunden wurden. Sie sitzen in Ungarn in U-Haft.

In Ungarn verhängte Richter Ferenc Bicskei am späten Samstagnachmittag die Untersuchungshaft über vier Männer. Sie sollen einem bulgarisch-afghanischen Schlepperring angehören.

Nach der Entdeckung von 71 toten Flüchtlingen in einem Lkw nahe Parndorf wurden die drei Bulgaren und der Afghane in Ungarn festgenommen und in der Stadt Kecskemet, etwa 90 Kilometer südlich von Budapest, verhört. Der Staatsanwalt forderte die Verhängung der U-Haft wegen Verdunkelungsgefahr und möglicher Zeugenbeeinflussung.

Freitagfrüh wurde in St. Peter am Hart in Oberösterreich ebenfalls ein 29-jähriger Rumäne angeblicher Schlepper in die Justizanstalt Ried eingeliefert. Die Polizei hatte einen verdächtigen Lkw mit insgesamt 26 Flüchtlingen auf der B148 angehalten. „Es war schon ziemlich knapp“, berichtet Polizei-Sprecher David Furtner . Drei Kinder wären in dem stickigen Wagen fast verdurstet, wegen des Wasserverlusts waren sie benommen. Der Notarzt brachte die Kinder samt Eltern ins Krankenhaus Braunau, wo sie nun stationär behandelt werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.08.2015)

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