Der FPÖ-Chef will Österreich "natürlich mit Zäunen schützen". Außerdem fordert er einen Assistenzeinsatz des Bundesheeres und Grenzkontrollen.
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache will Österreichs Grenzen mit allen Mitteln "sichern". Dass er dabei auch Stacheldrahtzäune befürwortet, machte er im Interview mit den Oberösterreichischen Nachrichten deutlich.
"Natürlich ist es auch abseits von Grenzübergängen notwendig, das Land mit Zäunen zu schützen, damit die illegale Schleppermafia ihrem mörderischen Geschäft nicht nachgehen kann", sagt Strache, angesprochen auf die Stacheldrahtzäune in Ungarn.
Staus "gerne in Kauf nehmen"
Für "sichere Grenzen" fordert er außerdem einen Assistenzeinsatz des Bundesheeres, Grenzkontrollen und eine Stärkung der Exekutive. Dass dies zu stundenlangen Staus etwa an der Grenze zu Italien führen würde, würden die Menschen "gerne in Kauf nehmen, um andere negative Entwicklungen nicht erleben zu müssen", sagt der FPÖ-Obman.
Den Vorschlag von ÖVP-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, den Flüchtlingen einen legalen Fluchtweg nach Europa zu ermöglichen, lehnt der FPÖ-Chef ab. "Wir können nicht sagen, die Völkerwanderung wird legalisiert." Das Flüchtlingsproblem sollte in erster Linie die Nato mit Eingriffen in Syrien und anderen Konfliktherden lösen.
Ob Strache sich selbst so einschätze, dass er das Zeug zum Bundekanzler habe? "Die Umfragen sprechen zumindest in diese Richtung. Bei der Kanzlerfrage führe ich vor Kanzler Faymann. Das ist durchaus beachtlich", freut sich der FPÖ-Chef.
Matthias Strolz will Sondergipfel
NEOS-Chef Matthias Strolz fordert angesichts der Entwicklungen der vergangenen Tage einen Flüchtlingsgipfel in Österreich. Ihm sei angesichts der Lage, "wo Menschen in unseren Vorgärten krepieren" nicht klar, "auf was wir warten". Beim Durchgriffsrecht des Bundes bei der Flüchtlingsunterbringung werden die NEOS mitstimmen, kündigte Strolz an.
Am morgigen Dienstag findet eine Sondersitzung statt, bei der der entsprechende Initiativantrag der Regierung eingebracht und dem Ausschuss zugewiesen wird. Beschlossen wird das Gesetz am 23. September. Seine Fraktion werde den Beschluss mittragen, weil die Bundesländer in dieser Frage zu keiner Lösung kommen "konnten oder wollten", erklärte Strolz am Montag vor Journalisten.
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(APA/Red.)