Kern will Fernzüge offen halten

FL�CHTLINGE AM WIENER WESTBAHNHOF: HELFER
FL�CHTLINGE AM WIENER WESTBAHNHOF: HELFER(c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER)
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Der Chef der Bundesbahnen rechnet weiter mit einem Zustrom aus Ungarn. Wenn nicht über die Bahn, dann über andere Wege.

Alpbach. ÖBB-Chef Christian Kern will weiter die Züge des Fernverkehrs für Flüchtlinge offen halten. Sonst, sagt er im Gespräch mit der „Presse“, würden sich die Menschen eben andere Wege suchen, wie sie von Ungarn nach Deutschland kommen – etwa, indem sie auf Regionalverbindungen ausweichen und sich auf eigene Faust durchschlagen. Dadurch, so Kern, entstünde nur ein noch größeres Chaos.

Derzeit gebe es Gespräche mit der Ungarischen und der Deutschen Bahn sowie dem Innenministerium, um einen geordneten Vorgang sicherzustellen. Hier geht es vor allem darum, einen Mittelweg zwischen einer generellen Öffnung und einer restriktiven Handhabung zu finden. Nachdem die ungarischen Behörden am Montag tausenden Flüchtlingen überraschend erlaubt hatten, in Züge in Richtung Österreich und Deutschland zu steigen, ließen die ÖBB die Züge nach der Grenze passieren.

Viel Lob bekam Kern unter anderem auch dafür, dass das ÖBB-Personal auf den Bahnhöfen bei der Versorgung der Flüchtlinge aktiv mitwirkte. Unter anderem wurde auf dem Wiener Westbahnhof eine Halle für gestrandete Flüchtlinge eingerichtet. Davon soll es nun noch mehr geben – sowohl auf dem Westbahnhof als auch auf dem Bahnhof Salzburg werden weitere Räumlichkeiten für die Spitzen eingerichtet. „Das Thema“, so Kern zur „Presse“, „wird uns noch lang beschäftigen.“ (no)

Soll Österreich die Flüchtlinge aus Ungarn unkontrolliert nach Deutschland durchreisen lassen?

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.09.2015)

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