Steiermark: Soldaten sollen ab Freitag an Grenzen unterstützen

Steiermark: Soldaten sollen ab Freitag an Grenzen unterstützen
Steiermark: Soldaten sollen ab Freitag an Grenzen unterstützenAPA/ROTES KREUZ
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Bis Donnerstagnachmittag konnte die Polizei bei den Grenzkontrollen keinen einzigen ankommenden Flüchtling melden.

Die beiden großen steirische Notquartiere sind bereit für neu ankommende Flüchtlinge: Während im früheren Grazer Einkaufszentrum Euroshopping schon wieder alles gereinigt ist, soll auch die Halle am Schwarzlsee bis etwa 18.00 Uhr bereit sein. In Spielfeld an der Grenze zu Slowenien werden Zelte auf einem Lkw-Parkplatz am alten Bundesstraßen-Grenzübergang aufgebaut.

Bis zum Nachmittag hatte die Polizei keinen einzigen ankommenden Flüchtling bei den Grenzkontrollen in Spielfeld, Bad Radkersburg und Mureck zu melden. Weitere Kontrollpunkte sollen erst bei Bedarf hinzukommen. Die ersten Soldaten des Bundesheeres werden auch nicht - wie am Morgen noch verkündet - am Donnerstag, sondern wohl erst am Freitag an den Grenzen eintreffen und die Exekutive unterstützen, erklärte Polizeisprecher Fritz Grundnig. Er erwarte in den kommenden Stunden noch keine größeren Flüchtlingsgruppen, dafür gebe es in Slowenien noch keine Anzeichen. Von Mittwoch 7.00 Uhr bis Donnerstag 7.00 Uhr hätten 33 Menschen Asyl in der Steiermark beantragt, bis Donnerstagabend dürften etwa gleich viele dazukommen.

Wolfgang Krenn vom Samariterbund erklärte, dass vorerst 38 Menschen in der Steiermark-Halle im Schwarzl Freizeitzentrum zurückblieben. 28 von ihnen wollen einen Asylantrag in Österreich stellen und werden an Ort und Stelle bis zur Erfassung ihrer Daten betreut. Eine zehnköpfige Familie wartete noch auf eines ihrer Kinder, das im Spital betreut werden musste. Danach sollte auch sie in ihr "Wunschland" Deutschland weiterreisen können.

Das Rote Kreuz ist mit dem Errichten der Zelte an der Sammelstelle in Spielfeld betraut. Sprecher August Bäck sagte, es werden ähnliche Maßnahmen wie in Nickelsdorf getroffen, Feldküchen aufgebaut und Platz für medizinische Betreuung geschaffen. Etwa 150 Leute des Rettungsdienstes seien "voralarmiert" und können bei Bedarf an die Grenzen kommen. Für das Grazer Transitquartier im ehemaligen Euroshopping-Center sei ein WLAN-Hot-Spot in Planung: "Die Erfahrung hat gezeigt, dass hier der Bedarf groß ist. Die Menschen wollen ihren Angehörigen zu Hause mitteilen, dass es ihnen gut geht", sagte Bäck. Beim Kauf von Prepaid-Karten in Trafiken war es zu Problemen gekommen, weil die Menschen sich nicht verständlich machen konnten.

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(APA)

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