Mit 37 Jahren ist Manfred Haimbuchner der jüngste der oberösterreichischen Spitzenkandidaten – und der einzige, der am Wahlsonntag zu Lachen hat: Zwar kann die ÖVP Platz eins verteidigen, doch der wahre Erdrutschsieg entfällt auf die Freiheitlichen: Sie verdoppeln ihren Stimmenanteil und erreichen damit das historisch beste Ergebnis der FPÖ in Oberösterreich. Haimbuchner hat die FPÖ bereits zum zweiten Mal in die Landtagswahl geführt – und im Wahlkampf versucht, sich als Partner für die ÖVP zu positionieren. Die blauen Plakate zeigten ihn als umgänglichen Kerl und einen, der gemeinsam mit Bundesparteichef Heinz-Christian Strache nach „sicheren Grenzen" ruft. Nun will Haimbuchner „auf Augenhöhe verhandeln".
Dass ihn sein Weg in die Politik führen würde, hatte Haimbuchner lange nicht geahnt: Als Kind wollte er Landwirt werden, erst nach dem Jus-Studium zog es ihn auf das politische Parkett, wo er rasch die Karriereleiter in der FPÖ hinaufkletterte. 2003 wurde er Gemeinderat in Steinhaus bei Wels, 2006 zog er in den Nationalrat ein.
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Bei der Landtagswahl 2009 verdoppelte der damals erst 31-jährige Landesparteiobmann-Stellvertreter den durch innerparteiliche Turbulenzen 2003 auf 8,4 Prozent geschrumpften Stimmenanteil. Seither ist er als Landesrat für Wohnbau und Naturschutz zuständig. War er 2009 noch recht unbekannt in den Wahlkampf gestartet, so zählt er heute zu den Landesregierungsmitgliedern mit den höchsten Bekanntheitswerten.
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2010 löste er seinen „väterlichen Freund" Lutz Weinziger als Landesparteichef ab. Während Weinzinger am rechten Rand der Partei beheimatet war und das auch immer offen zeigte, gibt sich Haimbuchner gemäßigt - im persönlichen Umgang stets freundlich, im Ton weit milder als sein Vorgänger. Auf den Wahlplakaten („Weil ER uns VERSTEHT") gibt „ER" sich beinahe landesväterlich. Hört man Haimbuchner aber etwa beim jährlichen Politischen Aschermittwoch in Ried reden, so wird klar, dass auch er den blauen Bierzelt-Jargon beherrscht.
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Ebenfalls nicht unbekannt sind Haimbuchner „rechte Rülpser" aus den eigenen Reihen - wobei dies nicht immer Konsequenzen hatten. So musste 2013 der Linzer Fraktionsobmann Sebastian Ortner gehen, weil er auf einem Wehrsport-Video gemeinsam mit Gottfried Küssel zu sehen war. Der Listenerste der vergangenen AK-Wahl, Manfred Pühringer, dagegen, der das Opfer im Wiener Handgranaten-Mord „Handgranaten-Tschusch" genannt haben soll, ist nach wie vor Kammer- und Gemeinderat. „Jede Partei hat einen Narrensaum", kommentierte Haimbuchner das Problem einst. Aber: „Ich lasse mir meine Partei und die Leute aus der Mitte der Gesellschaft nicht madig machen."
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Über die Pegida-Bewegung, für die der Freiheitliche anfangs Sympathie bekundet hatte, sagte er, er könne „die Glatzen in der ersten Reihe nicht mehr sehen". Dennoch steht auch er immer wieder in der Kritik der Antifa, etwa mit seiner Mitgliedschaft beim Witiko-Bund oder in der schlagenden Verbindung Corps Alemannia zu Linz.
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Obwohl in der Landesregierung für den Naturschutz zuständig, hat Haimbuchner mit dem Klimawandel so seine Probleme. Natürlich gebe es ihn, räumt er ein, aber, dass er vom Menschen verursacht wurde, sei eine „Ersatzreligion". Man müsse alles kritisch hinterfragen dürfen, meint er. Privat fährt der passionierte Jäger (* 12. August 1978 in Wels) Motorrad, spielt Tennis, hört Beethoven und entspannt beim Fischen oder bodenständiger Kost wie Leberkäse und Schweinsbraten.
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Haimbuchner: Blaues Zugpferd räumt ab
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