Wels ist blau, nach dem Wahldebakel der SPÖ gibt es nun erste personelle Konsequenzen. SPÖ-Vizebürgermeister Wimmer tritt zurück. Ihm wird Stadträtin Silvia Huber folgen.
Vor dem Start der Koalitionsverhandlungen des neuen Welser Bürgermeisters Andreas Rabl (FPÖ) kam es Dienstagvormittag zu den erwarteten Personalrochaden in der bei den Wahlen schwer geschlagenen SPÖ in Oberösterreichs zweitgrößter Stadt. Der unterlegene SPÖ-Bürgermeisterkandidat Hermann Wimmer (62) räumt seinen Sessel als Vizebürgermeister und alle öffentlichen Ämter sofort. Als neue Vizebürgermeisterin hat die Stadt-SPÖ Stadträtin Silvia Huber designiert. SPÖ-Stadtparteichef bleibt es noch bis zur Amtsübergabe im kommenden Jahr.
Die Welser SPÖ zieht damit mit sechs Jahren Verspätung jene Konsequenzen, die nach der Wahlschlappe 2009 noch vereitelt worden sind. Schon damals war Silvia Huber als mögliche Nachfolgerin des damaligen Bürgermeisters Peter Koits (SPÖ) im Gespräch gewesen. Die Männer in der Stadtpartei hätten aber auf Huber Druck ausgeübt, sodass sie letztlich von sich aus verzichtet habe, wird in Wels kolportiert.
Die SPÖ wurde von der FPÖ bei der Gemeinderatswahl am 27. September klar auf Platz zwei verdrängt. Mit dem bisherigen Vizebürgermeister Rabl setzte sich dann an diesem Sonntag der FPÖ-Mann in der Stichwahl um das Bürgermeisteramt gegen Wimmer klar durch.
In Wels bittet Rabl am Dienstagnachmittag nun die Vertreter von SPÖ und ÖVP zu Parteiengesprächen. In der Stadt gilt eine FPÖ-ÖVP-Koalition als wahrscheinlichste Variante, auch wenn der neue Bürgermeister eine möglichste breite Zusammenarbeit anstrebt.
(ett)