Der Rechnungshof-Präsident, Josef Moser, zeigt ebenfalls Hofburg-Ambitionen.
Wien. Die ehemalige Präsidentin des Obersten Gerichtshofs, Irmgard Griss, hat sich bisher als einzige Bewerberin für die Bundespräsidentenwahl aus der Deckung gewagt. FPÖ und Neos signalisieren Wohlwollen. Ein anderer Präsident macht sich aber ebenfalls Hoffnungen für die Hofburg-Wahl: Rechnungshof-Chef Josef Moser, dessen zwölfjährige Amtszeit 2016 endet, hat im Gespräch mit der Austria Presseagentur bereits sein Interesse bekundet.
Nach „Presse“-Informationen aus dem Hohen Haus würde der frühere FPÖ-Klubdirektor allerdings gern als überparteilicher Kandidat und nicht als von der FPÖ nominierter Anwärter für das Bundespräsidentenamt im April 2016 antreten. In ÖVP-Kreisen wird von „Anbahnungsversuchen“ gesprochen. Allerdings hat die ÖVP-Führung zuletzt klargemacht, dass sie einen eigenen Bewerber ins Rennen schicken werde. Aussichtsreichster ÖVP-Anwärter ist Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll.
Griss bekräftigte am Montag im ORF-Radio, Voraussetzung für eine Kandidatur wäre, dass die Zivilgesellschaft die Infrastruktur für den Wahlkampf bereitstellt. FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache ist einer Kandidatur von Griss nicht abgeneigt. Eine Entscheidung werde aber im FPÖ-Parteivorstand getroffen. Mit Rechnungshofpräsident Moser hat Strache nach eigener Aussage darüber noch nicht persönlich gesprochen. (red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.10.2015)