Frauen sollen beim Schreiben und Sprechen "sichtbar" gemacht werden. Wörter wie "Mannschaft", "Mannstunde" oder "jeder" sind zu vermeiden.
Ein Gender-Sprachleitfaden beim österreichischen Bundesheer sorgt derzeit für Aufregung. Darin werden Soldaten und Soldatinnen dazu angehalten, beim Schreiben und Sprechen die Frauen "sichtbar" zu machen, indem sie die Paarform oder das Binnen-I verwenden. Wörter wie "man", "jeder", "jemand" und "niemand" sollen nach Möglichkeit vermieden und durch "wertneutrale Bezeichnungen" ersetzt werden.
"Mannschaft", "Mannesausrüstung" und "Mannstunde" werden ebenfalls aus dem Soldatenwortschatz verbannt, es heißt nun "Besatzung", "Personenausrüstung" und "Personenstunde". Statt "Ausländer" heißt es künftig "Person mit Migrationshintergrund". Möglich ist laut Leitfaden aber auch die "Neutralisierung". Statt künftig Soldaten mit Schnupfen zum Militärarzt zu schicken, gibt es künftig "militärmedizinische Behandlungen für Militärpersonen".
Bei dem Leitfaden handelt es sich nicht um eine Verordnung, er wurde lediglich im Intranet des Ressorts veröffentlicht, berichteten die "Salzburger Nachrichten" am Wochenende.
FPÖ: "Schande", womit sich Klug beschäftigt
Die FPÖ zeigte sich am Dienstag fassungslos über den Leitfaden. "Angesichts der Tatsache, dass es dem österreichischen Bundesheer an allem fehlt, um eine umfassende Landesverteidigung wie auch einen effektiven Katastrophenschutz aufrecht zu erhalten, grenzt diese Nachricht wohl an einen Schabernack der Sonderklasse", kritisierte FPÖ-Frauensprecherin Carmen Schimanek in einer Aussendung. Es sei "eine Schande, mit welchen Problemen" sich Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) derzeit beschäftigt, "anstatt sich um die Sicherheit der Bevölkerung zu sorgen", so Schimanek.
>> Bericht der "Salzburger Nachrichten"
(APA/Red.)