Flüchtlinge: Schellhorn klagt Land Salzburg

Gastronom und Politiker Sepp Schellhorn
Gastronom und Politiker Sepp SchellhornNEOS
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Der Neos-Abgeordnete will nicht hinnehmen, dass der Vertrag für die Flüchtlingsunterkunft in Bad Gastein nicht verlängert wird.

Wien. „Ich will bekämpfen, dass der Landeshauptmann vor dem Bürgermeister in die Knie geht“, sagte der Gastronom und Neos-Politiker Sepp Schellhorn gestern, Mittwoch, bei einer Pressekonferenz. Der Hintergrund: Schellhorn beherbergt und betreut derzeit 32 Flüchtlinge in einem Mitarbeiterhaus in Bad Gastein (und bildet diese gastronomisch aus). Der dafür gültige Vertrag mit dem Land Salzburg läuft am 30. November aus. Zu diesem Zeitpunkt ziehen dort auch Schellhorns Mitarbeiter für die Wintersaison ein.

Bürgermeister Gerhard Steinbauer (ÖVP) ist das nur recht, er will das Projekt beenden und pocht darauf, dass die Gemeinde ihre Flüchtlingsquote erfülle. Die Quote gelte rechtlich aber nur für das Land und nicht für die Gemeinde, so Schellhorn. Und das Land erfülle seine Quote bei Weitem nicht.

Unter anderem auf Drängen der grünen Landesrätin, Martina Berthold, hat sich Schellhorn im Sommer auf die Suche nach einer neuen Unterkunft gemacht. „Ich würde dazu das Haus Laura kaufen.“ Allerdings will nun Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) den Vertrag nicht verlängern. „Der Landeshauptmann und die Landesrätin sind vor dem Bürgermeister in die Knie gegangen.“

Promi-Paten für Flüchtlinge

Wegen Nichterfüllung der Flüchtlingsquote und weil das Land monopolistischer Anbieter in dieser Causa ist, hat Schellhorn am Mittwoch eine Klage gegen das Land Salzburg beim Landesgericht eingereicht. Schellhorn ist derzeit auf der Suche nach einem Ersatzquartier – eventuell in seiner Heimatgemeinde, Goldegg. „Dort herrscht eine Willkommenskultur.“

Außerdem hat Schellhorn Promi-Patenschaften für sein Flüchtlingsprojekt gestartet, etwa mit Vea Kaiser, Robert Menasse, Hans Peter Haselsteiner, Dirk Stermann oder Lukas und Willi Resetarits. (ks)

(APA)

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