Rechnungshof: Bundesheer hat zu viele Offiziere

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Symbolbild(c) Clemens Fabry
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Das Militär verfüge über 959 "überflüssige" Bedienstete. Laut den Prüfern gibt es zudem zu viele Kasernen und sonstige Betriebsgebäude.

Im Bundesheer gibt es zu viele Berufsoffiziere und zu viel überflüssiges Personal. Das stellte der Rechnungshof in einer "Follow-up-Überprüfung der Personalmaßnahmen des Verteidigungsministeriums" fest. Das Militär verfügt nach Ansicht der Prüfer auch über zu viele Kasernen und sonstige Betriebsgebäude.

Konkret sind beim Bundesheer 959 Bedienstete überflüssig - in Beamtendeutsch "Personen über Stand". Immerhin wurde diese Zahl in den letzten Jahren um mehr als die Hälfte reduziert. Im Jahr 2010 waren noch 2059 Personen über Stand. Mit der geplanten Reorganisation der Zentralstelle (das Ministerium, Anm.) wird diese Zahl allerdings wieder steigen. Hier ist eine Reduktion der Bediensteten von rund 900 auf 660 vorgesehen. Damit werden wieder mehr als 200 Personen überflüssig werden.

16 Standorte zu viel

Bei den Standorten gibt es laut Rechnungshof einen Überhang von 16. Gemäß der Heeres-Reform "ÖBH 2010" müsste das Heer nur mehr 61 Standorte betreiben, tatsächlich sind es aber 77.

Erhöht hat sich zwischen 2010 und 2014 entgegen der Empfehlung des Rechnungshofes auch die Zahl der Offiziere. Der Anteil der Offiziere in der Grundorganisation stieg in diesem Zeitraum von rund zwölf auf 14 Prozent. In der Schweiz liegt dieser Anteil nur bei fünf Prozent, kritisiert der RH. Die Prüfer lobten aber, dass seit 2013 an der Theresianischen Militärakademie nur mehr 25 Berufsoffiziere pro Jahr ausgebildet werden.

Klug: Alte Saab 105 eventuell durch Leasing-Flieger ersetzt

Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) kündigte unterdessen am Donnerstag im Budgetausschuss des Nationalrates an, dass die veralteten Saab 105 Trainings- und Überwachungsflieger des Bundesheeres möglicherweise durch geleaste Flugzeuge ersetzt werden. Die schwedischen Flieger, die derzeit die Eurofighter bei der Luftraumüberwachung unterstützen, wurden schon vor 45 Jahren eingeführt. Ein Ersatz ist dringend nötig.

Die 28 Saab-Düsenflugzeuge des Bundesheeres werden 2020 in Pension geschickt. Zur Stunde wird das militärische Pflichtenheft für das Nachfolgegerät erarbeitet, danach will sich das Militär auf dem Markt nach geeigneten Typen umsehen. Finanziert wird der Ersatz mit dem sogenannten Investitionspaket. Dafür sind ab 2019 25 Millionen Euro im Jahr budgetiert.

>>> Bericht des Rechnungshofs

(APA)

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