Stenzel fordert: FPÖ soll Häupl vertreten

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WIEN-WAHL: STENZEL(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Für ihre Amtsübergabe fordert Stenzel von Bürgermeister Häupl: FPÖ-Vizebürgermeister Gudenus müsse erscheinen, falls Häupl verhindert sei.

Wien. Nach den Querelen rund um angeblich bewusste Verzögerungen bei der Amtsübergabe durch die streitbare Noch-Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel an ihren Nachfolger Markus Figl (ÖVP) gibt es nun die nächste Aufregung in dem prestigeträchtigen ersten Bezirk. Stenzel, die nach ihrer Demontage bei der ÖVP im Wahlkampf zur FPÖ übergelaufen ist, konnte am 11. Oktober den ersten Platz nicht verteidigen und wechselt nun in den Gemeinderat – am 22. Dezember wird sie ihr Büro räumen.

Für ihre Verabschiedung und die Konstituierung des neuen Bezirksparlaments hat sie nun einen Brief mit einer provokanten Forderung an Bürgermeister Michael Häupl geschrieben. „Nachdem der Herr Bürgermeister den ersten Anspruch hat, eine derartige Angelobung vorzunehmen, habe ich . . . ein entsprechendes Schreiben gesandt, mit dem Ersuchen, dass der Bürgermeister selbst kommt“, so Stenzel über das Schreiben. Brisanter Nachsatz: Falls Häupl verhindert sei, solle er sich von Vizebürgermeister Johann Gudenus (FPÖ) vertreten lassen, forderte Stenzel: „Für mich wäre es ein Zeichen der politischen Kultur und Dialogbereitschaft über Parteigrenzen hinweg, den Repräsentanten der zweitstärksten Partei, Johann Gudenus, mit dieser Aufgabe zu betrauen.

Damit gießt Stenzel Öl ins Feuer – nachdem Häupl im Zuge der Koalitionsverhandlungen den Vizebürgermeister-Titel Maria Vassilakou überlassen und erklärt hatte: Er werde sich nicht von einem FPÖ-Vizebürgermeister vertreten lassen. Im Büro des Bürgermeisters wird dazu erklärt: Häupl könne aus zeitlichen Gründen nicht allen 23 konstituierenden Sitzungen der Bezirksparlamente beiwohnen. Derzeit sei noch offen, welche er besuchen werde. (stu) [ Jenis ]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.12.2015)

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