Transparency: Amtsgeheimnis-Reform enthält zu viele Ausnahmen

Symbolbild
Symbolbild BilderBox
  • Drucken

Die Neuregelung bringe lediglich ein "als Informationsfreiheit getarntes Amtsgeheimnis", kritisierte Transparency Österreich.

Nicht ausreichend ist die von der Regierung geplante Reform des Amtsgeheimnisses für Transparency International. Ähnlich wie heimische Journalistenverbände stößt sich die Organisation an den vielen Ausnahmen. Die Neuregelung bringe lediglich ein "als Informationsfreiheit getarntes Amtsgeheimnis", kritisierte Transparency Österreich in einer Aussendung am Mittwoch.

"Wir begrüßen die grundsätzlichen Bemühungen der Regierung um eine gesetzliche Verankerung der Informationsfreiheit", so Franz Fiedler, Ehrenpräsident des Beirats von Transparency International – Austrian Chapter (TI-AC). "Jedoch sieht der Gesetzesentwurf derart viele Einschränkungen vor, dass sich diese in ihrer Gesamtheit nicht wesentlich von der gegenwärtigen Amtsverschwiegenheit unterscheiden." Daher werde die Neuregelung "de facto nichts an der gegenwärtigen Amtsverschwiegenheit ändern".

Außerdem fordert Fiedler die Einrichtung eines "Informationsbeauftragten" zur Durchsetzung des Rechts auf Informationsfreiheit. Der zuständige Kanzleramtsminister Josef Ostermayer (SPÖ) lehnt dies ab und will Bürger, denen Informationen vorenthalten werden, auf den Klagsweg verweisen. Unzufrieden ist Fiedler auch damit, dass Kammern, börsennotierte Unternehmen und öffentliche Unternehmungen ganz oder teilweise von den Transparenzregeln ausgenommen und dass keine Sanktionen für Verstöße vorgesehen sind.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Symbolbild
Politik

Amtsgeheimnis: Kritik an "Verzögerungstaktik" der Regierung

Drei Jahre nach der Kampagne "Transparenzgesetz.at" gebe es noch immer kein Gesetz, kritisiert das Forum Informationsfreiheit.
SJ-AKTION VOR  OEVP-ZENTRALE IN WIEN
Innenpolitik

Amtsgeheimnis: Opposition stellt Bedingungen

Gesetz über Informationsfreiheit stößt auf Kritik.
Amtsgeheimnis: Länder für weitere Einschränkungen
Politik

Informationsfreiheit: Länder für mehr Einschränkungen

Die Begutachtungsfrist für den Gesetzesentwurf endet heute. Die Regierung ist zur Umsetzung auf FPÖ oder Grüne angewiesen.
Symbolbild: Geheim
Politik

Amtsgeheimnis: Begutachtung fix, Opposition zögert

Durch einheitliche Regelungen will man neun verschiedene Ländergesetze vermeiden. Bis 17. Dezember können Anmerkungen gemacht werden.
Symbobild: Streng vertraulich
Politik

Amtsgeheimnis: Bundesweit einheitliche Regeln geplant

Der Vorsitzende des Verfassungsausschusses, Peter Wittmann, rechnet mit einem Beschluss "Anfang nächsten Jahres".

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.