Bei dem Treffen in Innsbruck sollen einige Burschenschafter den Hitlergruß gezeigt und "Heil!" gerufen haben. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen angeordnet.
Der Festkommers schlagender Burschenschafter in Innsbruck vom Wochenende sorgt auch im Nachhinein für Aufregung. Auf einem Zeitungsbild von der Veranstaltung ist ein älterer Mann zu sehen, der die rechte Hand mutmaßlich zum "Hitlergruß" erhoben hat. Die Tiroler Sicherheitsdirektion wurde deshalb mit Ermittlungen wegen Verbrechen gegen das Verbotsgesetz beauftragt, sagte der zuständige Staatsanwalt Hans-Jörg Mayr am Montag.
Zu dem Vorfall soll es kurz vor dem Ende der Veranstaltung gekommen sein, als die Burschenschafter gegen 0.30 Uhr nachts das "Südtiroler"-Lied anstimmten. Abgedruckt wurde die Aufnahme in der Montagsausgabe der "Tiroler Tageszeitung". Auf der Fotografie ist das Gesicht des Mannes nicht zu erkennen, da er von hinten aufgenommen wurde.
"Heil!" - Rufe
Augenzeugen zufolge sollen bis zu zehn Teilnehmer des Kommerses den Hitler-Gruß gezeigt haben. Auch "Heil!"-Rufe sollen vereinzelt gefallen sein, berichtet die "Tiroler Tageszeitung".
Der Festkommers der Burschenschafter hatte in Innsbruck bereits im Vorfeld für Spannungen gesorgt. Ein Großaufgebot der Polizei sollte mögliche Ausschreitungen zu verhindern. Die beiden Gegenkundgebungen mit rund 2.000 Teilnehmern verliefen aber friedlich und ohne gröbere Zwischenfälle. Martin Graf, umstrittener Dritter Nationalratspräsident und selbst Mitglied der schlagenden Wiener Burschenschaft Olympia, hielt eine Festrede, in der er die Medien scharf kritisierte. Er forderte "echte Pressefreiheit" und "unabhängige Medien".
(APA)