Hofburg: Josef Moser doch noch FPÖ-Kandidat?

Rechnungshof-Präsident Josef Moser.
Rechnungshof-Präsident Josef Moser.(c) APA/HERBERT NEUBAUER
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Die Aktien des Rechnungshof-Präsidenten Josef Moser steigen. Alternative: Ursula Stenzel.

Wien. Wen schickt die FPÖ in den Präsidentschaftswahlkampf? Vieles deutet derzeit auf Rechnungshof-Präsident Josef Moser hin. Die FPÖ-Spitze hält sich zwar bedeckt, dennoch soll die Wahrscheinlichkeit einer Kandidatur von Moser – er war der Wunschkandidat von Parteichef Heinz-Christian Strache von Anfang an – in den vergangenen Tagen deutlich gestiegen sein.

Er könnte als offiziell unabhängiger, aber von der FPÖ unterstützter Kandidat ins Rennen gehen. Angesichts der älteren Kandidaten der anderen Parteien würde Josef Moser (60) vergleichsweise jugendlich wirken. Was die Entscheidung zur Kandidatur nun erleichtern könnte. Zuletzt hat es geheißen, Moser spitze eher auf einen internationalen Posten nach Auslaufen seiner Amtszeit im heurigen Jahr.

Auch ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner hat sich Moser als Kandidaten vorstellen können. Als gemeinsamer bürgerlicher Kandidat von ÖVP und FPÖ ins Rennen zu gehen, das hätte Josef Moser selbst freilich noch mehr zugesagt. Immerhin hat sich Moser, einst Klubdirektor der Haider-FPÖ, als Rechnungshof-Präsident den Ruf eines untadeligen, unabhängigen Kontrollors der Politik erworben.

Daher gibt es in der FPÖ auch eine Fraktion, die einer Moser-Kandidatur kritisch gegenübersteht: Denn Moser habe nach dem Bruch mit dem Haider-BZÖ sympathisiert und nicht mit der Strache-FPÖ. Und sich auch später immer wieder von der FPÖ distanziert. Diese Gruppe favorisiert eher Ursula Stenzel, die auch wollen würde. Und ein halbwegs respektables Ergebnis einfahren könnte.

Strache-Antritt „bringt nichts“

Wobei die Chancen von Moser deutlich besser stünden. Dass FPÖ-Chef Strache selbst antritt, wird parteiintern ausgeschlossen. Es würde Strache nichts bringen. Er käme zwar möglicherweise in die Stichwahl. Da hätte er aber keine Chance und stünde letztlich als Verlierer da. Und würde er wider Erwarten gewinnen, wäre er Bundespräsident und nicht wie eigentlich erhofft Kanzler.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.01.2016)

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