Islamische Kindergärten: Studie fixiert

Sechs Wissenschaftler sollen die Studie über islamische Kindergärten in Wien in einem Jahr durchführen.

Wien. Die Rahmenbedingungen für die Studie über islamische Kindergärten in Wien sind im Groben fixiert. Voraussichtlich sechs Autoren sollen die Studie in einem Jahr durchführen. Start ist im Februar 2016. Seitens der Stadt Wien wurden die evangelische Theologin Susanne Heine, Maria Fürstaller (Universität Wien, Institut für Bildungswissenschaften) und Elisabeth Raab-Steiner (FH Campus Wien, Studiengangsleiterin Sozialraumorientierte und Klinische Soziale Arbeit) als Studienautorinnen vorgeschlagen.

Zwei weitere Autoren sollen noch vom Integrationsministerium vorgeschlagen werden. Der sechste in der Runde wird der islamische Religionspädagoge Ednan Aslan sein. Aslan hat im Auftrag von Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) im Vorjahr einige wenige islamische Kindergärten in Wien anhand von Interviews und Materialanalyse untersucht. Aufgrund der Ergebnisse sprachen Kurz und Aslan von einer „islamischen Parallelgesellschaft“, die in den Kindergärten aufgebaut werden soll.

Durch die geringe Anzahl an untersuchten Kindergärten und geringe Belege wurde die Studie vor allem seitens der Stadt Wien kritisiert. Nun soll in einer gemeinsamen Untersuchung ein repräsentatives Ergebnis erhoben werden. „Die Stadt stellt die dafür erforderlichen Daten bereit, wie Zugang zu allen Kinderbetreuungseinrichtungen, Vereinsregisterauszüge, Konzepte etc.“, heißt es aus dem Büro der zuständigen Stadträtin, Sonja Wehsely (SPÖ). Wie viele Kindergärten untersucht werden und welche als „islamische Kindergärten“ zählen, müssen die Studienautoren erst beschließen. Auch an anderer Stelle wurde die Stadt Wien aktiv. Die Anzahl der Kindergarten-Kontrolleure wird von elf auf 13 erhöht. Auch die Ausbildung der Kindergartenbetreuer wird verpflichtend auf 400 Stunden erhöht. Davor gab es Kritik, dass diese zu schlecht ausgebildet seien.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.01.2016)

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