Unis wollen Doktorat für sich

Themenbild
Themenbild(c) Clemens Fabry
  • Drucken

FH sollen kein Promotionsrecht bekommen, so die Rektoren.

Wien. Die Unis wollen das Doktorat für sich allein – und sie wollen sich ihre Doktoranden aussuchen können. Das sind zwei zentrale Punkte aus dem Positionspapier, das die Universitätenkonferenz ausgearbeitet hat und das der „Presse“ vorliegt. „Das Promotionsrecht ist das Proprium der Universitäten“, heißt es darin. Die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses sei Kernaufgabe und Alleinstellungsmerkmal der Unis, erklärt Rektorenchefin Sonja Hammerschmid.

Die für ein Doktorat nötigen Rahmenbedingungen – etwa die Einbettung in eine Forschungsgruppe – könnten die Universitäten „und nur die Universitäten“ gewährleisten. Und nicht die Fachhochschulen, die zuletzt mehrfach das Promotionsrecht gefordert hatten. Außerdem wollen die Unis Neuerungen bei der Zulassung. Es soll Zugangsregelungen geben, sprich: Studierende sollten sich – analog zu den PhD-Studien – für das Doktorat bewerben müssen, die Unis sollten sie dann anhand von Qualitätskriterien aussuchen dürfen. „Das Doktorat befähigt für den Beruf des Wissenschaftlers“, sagt Akademie-Vizerektorin Andrea Braidt. „Die Universitäten sind nicht dazu auszustatten, dass Türschilder gut aussehen.“

Wenn Doktoranden ausgewählt werden können, lasse sich auch ein weiteres Ziel der Unis realisieren: Die jungen Forscher sollen während des Doktorats finanziert werden. Denn sie seien „am flexibelsten, am freiesten, am innovativsten, am mobilsten“. An Unis, an denen Doktoranden finanziert werden, würden sie sogar 70 Prozent des Forschungsoutputs produzieren. Teilweise könnten die Unis die Finanzierung aus eigener Kraft stemmen – etwa aus den Hochschulraumstrukturmitteln. Es brauche aber auch eine bessere Finanzierung des Forschungsfonds FWF. Hammerschmid wünscht sich zumindest eine Erhöhung um zehn Prozent und „im besten Fall eine Verdopplung“. (beba)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.02.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.