Konrad startet Spendenkampagne für Flüchtlings-Quartiere

Konrad startet Spendenkampagne für Flüchtlings-Quartiere
Konrad startet Spendenkampagne für Flüchtlings-QuartiereAPA/HERBERT NEUBAUER
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Mit den ersten 500.000 Euro will der Flüchtlingskoordinator ein Fertigteilhaus aus Holz für etwa 40 Menschen errichten lassen.

Flüchtlingskoordinator Christian Konrad startet eine groß angelegte Spendenkampagne. Ziel sei die Errichtung von neuen Quartieren für Asylwerber in der Grundversorgung, sagte er bei der Präsentation am Montag.

"Quartiere, Quartiere, Quartiere" lautet für Konrad nach wie vor die Aufgabe. Der Flüchtlingskoordinator hat laut eigener Aussage dabei keine Massenunterkünfte oder Gettos im Sinn, denn gerade dort würden erst die Schwierigkeiten mit Flüchtlingen entstehen, sondern: "Unser Ziel ist es, dass Menschen für die Dauer ihres Asylverfahrens ein menschenwürdiges Dach über dem Kopf haben." Mit den ersten 500.000 Euro solle das erste Fertigteilhaus aus Holz für etwa 40 Menschen umgesetzt werden. Die Wohneinheiten seien für bis zu fünf Personen ausgelegt.

"Wohnräume nicht erschöpft"

Genügend Platz für Flüchtlinge auf österreichischem Boden gibt es laut Konrad jedenfalls noch: "Ich glaube nicht, dass die möglichen Wohnräume in diesem Land erschöpft sind. Man muss sie nur kriegen." Wo die neuen Liegenschaften entstehen, sei aber noch unklar. Auch die Regierungspläne für eine Obergrenze sieht der Flüchtlingskoordinator relativ. Es gehe eigentlich nicht um 37.500 Asylwerber jährlich, sondern um insgesamt maximal 127.500 bis 2019. Konrad: "Die Idee war ja, zu sagen, man muss versuchen, es zu steuern."

"Ein Dach mehr. 5 Flüchtlinge weniger", lautet die Botschaft der Kampagne durch die Agentur Demner, Merlicek & Bergmann. "Wenn Menschen in festen Behausungen leben, sind sie sozusagen keine obdachlosen Flüchtlinge mehr, sondern Asylwerber", erklärte Mariusz Jan Demner den Slogan. Die Fernsehspots dazu sind vom Song "A Mensch möcht i bleibn" des Austro-Poppers Wolfgang Ambros untermalt. Anzeigenplatz und Werbezeit gewidmet haben laut Konrad sowohl der ORF als auch die Privatsender, sowie alle großen Zeitungen und Magazine in Österreich. Auch Online-Portale und Außenwerbung unterstützen die Aktion.

Rot-Kreuz-Präsident Gerald Schöpfer zeigte sich überzeugt vom Konzept der Fertigteilhäuser, welche bereits in Salzburg für Flüchtlinge zur Verfügung stünden. Laut Konrad soll auch für die Kampagne das dafür verantwortliche Unternehmen die ersten Quartiere bauen. Weitere Aufträge würden jedoch ausgeschrieben. Geplant ist laut dem Flüchtlingskoordinator derzeit, dass die Häuser allein für Asylwerber in der Grundversorgung zur Verfügung stehen. Allenfalls könne man aber darüber nachdenken, dass man die Quartiere mit einem positiven Asylbescheid auch mieten kann.

Unterstützt wird das Projekt des von Konrad gegründeten Vereins "Österreich hilfsbereit" auch von der Schauspielerin, Sängerin und Schriftstellerin Erika Pluhar. Man müsse der Obdachlosigkeit etwas entgegensetzen, sagte sie. Ebenso wie "dummen Gedanken zu einer sogenannten Obergrenze".

(APA)

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