Lugner: "Trump hat seinen Tower, ich habe meine Lugnercity"

Richard Lugner bei der Pressekonferenz.
Richard Lugner bei der Pressekonferenz.(c) Reuters (Heinz-Peter Bader)
  • Drucken

In seiner ersten Pressekonferenz zur Bundespräsidentschaftskandidatur attackiert der Baumeister die rot-schwarze Regierung.

In seiner ersten Pressekonferenz zur Bundespräsidentschaftskandidatur forderte Richard Lugner am Donnerstag in Wien ein Ende der rot-schwarzen Regierung. Als Bundespräsident würde Lugner einen Mann mit der Regierungsbildung beauftragen, der "in keinem Fall wieder eine rot-schwarze Regierung installiert". Vielmehr sollten die Oppositionsparteien in der Regierung vertreten sein. Österreich müsse weg von seinen "ideologischen Grenzen".

"Wir brauchen eine Regierung, die wieder Schwung in die Wirtschaft bringt". Lugner als Kandidat, der selbst aus der Wirtschaft komme und "nicht aus einem Parteiensumpf wie alle anderen", sei die beste Wahl für Österreich. Er wolle Österreich wieder "in Form bringen" und an der Wettbewerbsfähigkeit arbeiten. "Wir brauchen mehr Leute, die gut verdienen, - nicht so viele Bezieher von Sozialleistungen", meinte der Baumeister. Sozialregelungen wie beispielsweise die Vaterkarenz, bezeichnete Lugner als "unsinnig".

"Steuergelder gezahlt, nicht darin gesuhlt"

Seine Frau Cathy, die während der Pressekonferenz neben ihm saß, werde mit ihm den Wahlkampf zusammen bestreiten. Sein Präsidentengehalt wolle Lugner deswegen auch mit ihr teilen. Cathy kündigte bereits an, ihren Part für gute Zwecke zu spenden.

Richard Lugner und seine Frau Cathy.
Richard Lugner und seine Frau Cathy.(c) APA (Roland Schlager)

Österreich brauche einen unabhängigen Kandidaten, der das Land aus seinen riesigen Problemen herausführe. "Es ist ein Bundespräsident gefordert, der der Regierung sagt, was geändert werden muss", so Lugner. Als Bundespräsident würde er auch sein Recht in Anspruch nehmen, den Nationalrat oder die Regierung abzuändern. Im Gegensatz zu allen anderen Kandidaten habe Lugner sein ganzes Leben Steuern gezahlt und sich nicht "in Steuergeldern gesuhlt".

Sparsamer Wahlkampf

Baumeister Lugner will einen sparsamen Wahlkampf führen, Budget gibt es keines, Werbetafeln auch nicht. "Ich will das Land nicht mit Plakaten verschandeln, das ist grauslich, dafür geben wir kein Geld aus", sagte Lugner. Seine Bundesländer-Tour soll kleiner ausfallen als 1998.

Lugner verglich sich mit dem republikanischen US-Präsdentschaftskandidaten Donald Trump, der genauso wie er ein großer Bauherr sei: "Trump hat seinen Tower in der 5th Avenue, ich habe meine Lugnercity", erklärte Lugner. Sein Berater und Coach vom Präsidentschaftswahlkampf 1998, Peter-Erik Czak, zog Parallelen zwischen Lugners Auftreten und dem von Trump. Außerdem lobte er Lugner und Cathy als "das attraktivste Kandidatenpaar" und Cathy als die "schönste First-Lady". All das sei sehr wichtig für den Wahlkampf, so Czak. 

"Ich werde in die Stichwahl kommen und dann gewinnen", ist Societylöwe Lugner überzeugt. Dass ihm Meinungsforscher nur geringe Chancen einräumen, ist ihm egal. "Meinungsforscher liegen halt oft daneben", konterte der Baumeister.

"Hundsdorfer" und "Kohl"

Lugner selbst liegt bei der richtigen Schreibweise seiner politischen Gegner daneben. Zwei von fünf Namen sind in seinen Presseunterlagen falsch. ÖVP-Kandidat Andreas Khol wird in den Unterlagen "Kohl" geschrieben, SPÖ-Bewerber Rudolf Hundstorfer heißt bei Lugner "Hundsdorfer". Aber der Societylöwe sieht sich als Nichtakademiker sowieso als Vertreter des einfachen Volkes. Und auch Ehefrau Cathy betonte am Donnerstag beim Wahlkampfauftakt, nicht in der Schule zu sitzen, als sie gefragt wurde, ob sie wisse wer Bruno Kreisky war.

(lk)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Hofburg-Wahl: Lugner tritt an
Politik

Hofburg-Wahl: Lugner tritt an

Der 83-Jährige versucht es nach 1998 ein zweites Mal. Eine Umfrage sehe ihn bei zehn Prozent, erklärt der Baumeister.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.