Die schlechtesten Ergebnisse der Bundespräsidenten-Wahl

Lugner bei seiner ersten Kandidatur 1998
Lugner bei seiner ersten Kandidatur 1998(c) AP (MARTIN GNEDT)
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Während die Namen der gewählten Bundespräsidenten den Österreichern (hoffentlich) im Gedächtnis bleiben, geraten die Verlierer oft in Vergessenheit.

Neben den vier von Nationalratsparteien nominierten bzw. unterstützten Kandidaten bewerben sich auch heuer wieder rund ein Dutzend unabhängige Personen um das Amt des Bundespräsidenten. Öffentlich bekannt sind bereits Ex-OGH-Präsidentin Irmgard Griss und Richard Lugner. Für sie dürften die nötigen 6000 Unterstützungserklärungen kein Problem sein - aber auch die Millionen-Show-Siegerin und Dialekt-Autorin Elfriede Awadalla, EU-Gegner Robert Marschall oder der pensionierte Richter Martin Wabl (schon zum vierten Mal) versuchen, diese 6000er-Hürde zu knacken.

Wahlergebnis von 0,05 Prozent

Diesen Zuspruch haben jene Kandidaten, die den bisherigen Negativ-Rekord halten, nicht einmal bei den Wahlen erreicht. Die Wiener Mittelschulprofessorin Ludovica Heinisch, die für den "Ergokratischen Verband aller Schaffenden" antrat, kam 1951 auf 0,05 Prozent (gerade mal 2132 Stimmen). Auch Privatmann Johannes Ude erreichte im selben Jahr mit 5413 Stimmen nur 0,13 Prozent. Damals genügten noch 2.000 Unterstützungserklärungen, um auf den Stimmzettel zu kommen. Erst seit 1982 sind 6000 nötig.

Platz drei in der negativen Hitliste geht an den aus der FPÖ ausgetretenen Otto Scrinci, der 1986 von der NDP unterstützt auf 1,18 Prozent kam. Karl Walter Nowak von den "Neutralen" musste sich 1998 mit 1,93 Prozent begnügen. Unter fünf Prozent blieben auch Norbert Burger von der NDP 1980 (3,18 Prozent) und Josef Kimmel (Europäische Föderative Partei) 1963 (3,96 Prozent).

Lugners erster Antritt

Günstige Voraussetzungen für Parteifreie gab es 1998, als bei der Wiederwahl Thomas Klestils die SPÖ keinen eigenen Kandidaten ins Rennen schickte. So kam Richard Lugner bei seinem ersten Antreten auf 9,91 Prozent. Auch 2016 sagen ihm Umfragen bis zu 10 Prozent hervor.

Gertraud Knoll gelang der Unabhängigen-Rekord von 13,59 Prozent. Sie ging allerdings nicht ganz ohne Parteiunterstützung in die Wahl: Abgeordnete dreier Nationalratsparteien - SPÖ, Grüne und LIF - hatten ihre "überparteiliche" Kandidatur unterstützt; offizielle Wahlempfehlungen gab es aber keine.

Die Partei-Kandidaten schnitten in der Regel besser ab - mit einer Ausnahme: Der Grünen-Bewerber Robert Jungk bekam 1992 nur 5,75 Prozent Zuspruch. Das war etwas mehr als Parteigründerin Freda Meissner-Blau, die 1986 als Unabhängige - kurz vor dem Einzug der Grünen ins Parlament - 5,50 Prozent machte.

(APA)

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