SPÖ kritisiert Leitl, der mit Koalitionsausstieg kokettiert.
Wien. Die Äußerungen von Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl zu einem möglichen Ausstieg der ÖVP aus der Großen Koalition sorgen bei der SPÖ für heftige Kritik. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Gerhard Schmid erklärte, Leitl träume von Neuwahlen, um „als Schaffner wieder in die schwarz-blaue Geisterbahn einzusteigen“.
Leitl hatte im Rahmen seiner Aschermittwochrede gemeint, dass die ÖVP in der Regierung „in den Schlafwagen eskortiert“ worden sei. Er empfahl, dass sie „in einen ICE umsteigen“ sollte und ergänzte: Wenn dieser schwarz sei, „soll es mir recht sein“. Als Empfehlung für Schwarz-Blau wollte Leitl das aber dann doch nicht verstanden wissen. Er erklärte dem „Kurier“, dass auch eine Minderheitsregierung möglich sei. (red./APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.02.2016)