OÖ: 20,8 Prozent der Gemeinden noch ohne Quartiere

Rudi Anschober
Rudi Anschober APA/HELMUT FOHRINGER
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Laut dem Grünen Landesrat Rudi Anschober fehlen in seinem Bundesland 920 Plätze zur Erfüllung der bundesweit festgesetzten Quote.

Der oberösterreichische Asyl-Landesrat Rudi Anschober (Grüne) hat am Montag eine Bilanz über die Unterbringung von Flüchtlingen in seinem Bundesland gezogen. Demnach sind 20,8 Prozent der 442 Gemeinden noch ohne Quartiere. 920 Plätze fehlen zur Erfüllung der bundesweit festgesetzten Quote.

Laut Anschober haben per Ende vergangener Woche 295 von den 442 oberösterreichischen Gemeinden Asylwerber untergebracht. In weiteren 14 Gemeinden werden die geschaffenen Asylquartiersplätze demnächst bezogen. 39 Gemeinden beherbergen zwar noch keine, sind aber aktiv geworden und haben konkrete Planungen für Quartiere, die in nächster Zeit umgesetzt werden. Nebelberg und Kollerschlag haben zwar keine Quartiersplätze, aber eine Sondersituation aufgrund der Transitflüchtlinge nach Deutschland. Damit bleiben von den 442 Gemeinden noch 92 Gemeinden ohne Quartiersplätze bzw. auch ohne aktuelle Meldung und Prüfung möglicher Quartiere, dies entspricht einem Anteil von 20,8 Prozent. Damit hat sich die Zahl jener Gemeinden, die noch keine Quartiere geschaffen haben, gegenüber vor einem Monat um sechs reduziert.

Natürliche Fluktuation

Der Landesrat merkt dazu an, dass die Zahl der Quartiersplätze auch einer natürlichen Fluktuation unterliege: Es gebe Gemeinden mit wenigen Plätzen, wo Personen nach Ausgang ihres Asylverfahrens aus der Grundversorgung ausziehen, zudem werden bestehende Quartiere manchmal umgebaut oder saniert und beherbergen daher kurzfristig keine Personen. Diese Gemeinden würden dann aktuell aus der Landkarte herausfallen, aber ab Neubezug wieder erfasst.

In Oberösterreich gab es am Montag laut Anschober 13.312 Asylquartiersplätze - davon 12.257 Plätze der Grundversorgung des Landes und 1.055 Plätze des Bundes. Vor einem Monat lag Oberösterreich bei einer Gesamtzahl von 12.438 Plätzen, im November 2015 noch bei 9.600 Plätzen. Damit wurden allein im letzten Monat 874 weitere Asylquartiersplätze in Oberösterreich bezogen, seit November 2015 sind rund 3.700 Quartiersplätze geschaffen worden.

Für die Zukunft verweist Anschober darauf, dass die in Österreich gestellten Asylanträge in den ersten Wochen 2016 auf hohem Niveau bei jeweils rund 1.500 liegen. Auch die Wetterlage, die Gefahr in der Ägäis oder die von der Bundesregierung kommunizierte "Obergrenze" von 37.500 Personen für 2016 habe zu keiner Abschwächung geführt.

(APA)

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