Asyl: Notquartier Ferry-Dusika-Stadion geschlossen

In der einige Meter entfernten "Sport- und Fun-Halle" sind derzeit 180 Männer untergebracht.

Das Ferry-Dusika-Stadion in Wien-Leopoldstadt, das mehrere Monate lang Hilfesuchenden Unterschlupf bot, wurde vor kurzem geschlossen und dient nicht weiter als Flüchtlingsunterkunft, berichtete eine Sprecherin des Fonds Soziales Wien (FSW) am Donnerstag. In der einige Meter entfernten "Sport- und Fun-Halle" sind derzeit 180 Männer untergebracht.

Das Stadion bot seit Herbst Platz für bis zu 1500 Hilfesuchende. Ursprünglich war das Areal nur als Transitquartier für Flüchtlinge gedacht, die auf der Durchreise waren. Doch ob des Platzmangels wurde aus dem Provisorium eine Dauerlösung. Zu Spitzenzeiten im Dezember nächtigten auf dem Areal laut FSW 780 Personen. Danach wurde die Belegung kontinuierlich reduziert.

Wehsely: "Halle hat sicher nicht unsere Standards erfüllt"

Weiterhin als Flüchtlingsunterkunft dient hingegen die "Sport-und Fun-Halle". Der Betrieb dort werde vorerst weitergeführt, hieß es seitens des FSW - Enddatum gebe es keines. "Das Dusika-Stadion war ein Notquartier der ersten Stunde und hat uns in dieser Phase sehr wichtige Dienste geleistet. Wir haben unser Ziel, die Menschen in geeignetere Quartiere zu bringen, erreicht", zog der Wiener Flüchtlingskoordinator und FSW-Chef Peter Hacker Bilanz.

Sozialstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) stellte außerdem klar, dass die Halle "sicher nicht unsere Standards erfüllt" hat, aber: "Nur so lange die anderen Bundesländer zu wenig Quartiere schaffen und der Bund nur unzureichend von seinem Durchgriffsrecht Gebrauch macht, so lange wird Wien einspringen müssen, wenn wir verhindern wollen, dass Hunderte Flüchtlinge obdachlos werden. Das haben wir damit verhindert." Sie wie auch ihr für die Sportagenden zuständiger Kollege Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) und Hacker bedankten sich u.a. bei den vielen freiwilligen Helfer, die in den vergangenen Monaten dort im Einsatz waren.

(APA)

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