Griechenland lehnt Besuch von Mikl-Leitner ab

Mikl-Leitner darf nicht nach Athen fahren.
Mikl-Leitner darf nicht nach Athen fahren.APA/ROLAND SCHLAGER
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Die griechische Regierung hat eine Anfrage der Innenministerin abgewiesen: Sie darf erst nach Athen reisen, wenn Österreich die "einseitigen Beschlüsse" der Westbalkan-Konferenz zurückgenommen hat.

Im Streit um das weitere Vorgehen in der Flüchtlingskrise hat die griechische Regierung einen Besuch von Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) abgelehnt. Eine Quelle im Außenministerium in Athen bestätigte am Freitag einen Bericht der griechischen Zeitung "Kathimerini": Eine entsprechende Anfrage Wiens sei zurückgewiesen worden. Auch im Wiener Innenministerium hieß es, Athen habe die Anfrage abgelehnt

Österreich müsse die "einseitigen Beschlüsse", die bei der Westbalkankonferenz am Mittwoch getroffen wurden, zurücknehmen, hieß es laut "Kathimerini" aus dem Athener Außenministerium. Bei den Treffen der Länder auf der Balkanroute hatten die Staats- und Regierungschefs von Mazedonien, Slowenien, Kroatien, Serbien und Österreich beschlossen, die Kontrollen an der griechisch-mazedonischen Grenze zu verstärken.

Am Donnerstag hatte Griechenland daher seine Botschafterin in Österreich zu Konsultationen zurückgerufen. Es müsse klar sein, dass wichtige Probleme in der Europäischen Union nicht über „außerinstitutionelle Initiativen, die ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert haben“ bewältigt werden könnten, hieß es im Begründungsschreiben des griechischen Außenministeriums.

Wien bleibt trotz Absage gelassen

Griechenland macht Österreich für die Schließung der mazedonischen Grenze mitverantwortlich und kritisiert, dass kein Vertreter Athens zu dem Treffen der Westbalkanstaaten nach Wien eingeladen war. Der griechische Migrationsminister Yannis Mouzalas sagte bei einem Treffen der EU-Innenminister am Donnerstag nach Angaben von Diplomaten, die Regierung in Athen werde von Österreich "wie ein Feind" behandelt.

In Wien zeigt man sich trotz der Absage aus Athen gelassen. Bei dem Besuch Mikl-Leitners in Griechenland hätte es darum gehen sollen, "die bekannte österreichische Position auch direkt in Athen umfangreich zu erläutern", wie ihr Sprecher Hermann Muhr mitteilte. Das österreichische Gesprächsangebot bleibe nun aufrecht. "Es wäre jedenfalls völlig legitim, falls Griechenland das Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt führen will."

(APA)

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