Tirol: Rote und blaue Achtungserfolge, ÖVP erreicht Wahlziel

APA/EXPA/JAKOB GRUBER
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Die Stichwahlen fanden in 20 Tiroler Gemeinden statt.Die SPÖ gewinnt vier Stichwahlen.

Die Bürgermeisterstichwahlen in 20 Tiroler Gemeinden am Sonntag haben Achtungserfolge für FPÖ und SPÖ gebracht. Die Freiheitlichen verloren zwar den Bürgermeister in St. Jakob im Defereggen, gewannen aber jenen in Rattenberg und halten somit künftig bei zwei Gemeindeoberhäuptern. Die SPÖ gewann vier Stichwahlen und zählt nunmehr 24 Ortschefs. Der "Platzhirsch" ÖVP verteidigte seine Stellung.

Die Wahlbeteiligung lag in den Stichwahlen bei 70,89 Prozent. Von den 45.097 Wahlberechtigten gingen am Sonntag 31.970 zu den Urnen.

Die Volkspartei nennt nach der Stichwahl laut Landesparteigeschäftsführer Martin Malaun 236 Ortschefs, die großteils mit Namenslisten angetreten waren, ihr Eigen. Damit habe die ÖVP ihr selbst gesetztes Ziel, nämlich zumindest 234 Bürgermeistersessel zu ergattern, erreicht. In den Stichwahlen am Sonntag gab es sieben ÖVP-interne Duelle. "Sehr viel Licht, wenig Schatten" sah ÖVP-Landesparteiobmann LH Günther Platter: "Die Tiroler Volkspartei konnte bei der Gemeinderatswahl ihre führende Rolle eindrucksvoll verteidigen und bleibt die bestimmende Kraft in Tirols Gemeinden".

SPÖ in vier Städten Gewinner

Die SPÖ konnte sich am Sonntag mit ihren Kandidaten in Hainzenberg, Stumm, Telfes im Stubaital und Zirl durchsetzen. In Hainzenberg im Zillertal hatte Amtsinhaber Georg Wartelsteiner mit 50,42 Prozent knapp gegenüber seinem Herausforderer die Nase vorn. In der Gemeinde Stumm gewann der sozialdemokratische Kandidat Fritz Brandner mit 53,12 Prozent der Stimmen die Wahlauseinandersetzung. In Telfes im Stubaital obsiegte Bürgermeister Georg Viertler. Und in Zirl entschied Thomas Öfner das Rennen für sich. Landesparteivorsitzender Ingo Mayr freute sich gegenüber der APA über einen "sehr, sehr schönen Tag für die SPÖ Tirol". Dieser bedeute auch "Rückenwind für die Landespartei".

Lange Zeit war St. Jakob im Defereggen ein freiheitliches Unikum im mehrheitlich schwarzen Tirol - damit ist es nun vorbei: Ex-FPÖ-Landesparteichef Abg. Gerald Hauer verlor mit 38,38 Prozent die Stichwahl gegen seinen ÖVP-nahen Konkurrenten Ingo Hafele deutlich. Dass der Sonntag aber dennoch zu keinem freiheitlichen Trauertag wurde, verdankte die Partei der 414 Einwohner zählenden Stadt Rattenberg im Bezirk Kufstein. Dort konnte sich FPÖ-Mann Bernhard Freiberger gegen seinen ÖVP-Kontrahenten, Amtsinhaber Martin Götz durchsetzen. "Es tut mir leid für Gerald Hauser, dass die gute Arbeit nicht honoriert wurde. Aber der Wähler hat immer recht", sagte Landeparteichef Markus Abwerzger. Sein Vorgänger als Parteichef werde aber weiterhin eine wichtige Rolle in der Tiroler FPÖ spielen. Den "Triumph" in Rattenberg habe Abwerzger kommen sehen, da es sich um einen freiheitlichen "Geheimtipp" gehandelt habe.

Kein Grüner Bürgermeister

Nichts wurde es hingegen aus der ersten grünen Bürgermeisterin Tirols: Gabriele Kapferer-Pittracher scheiterte in der Stichwahl in Axams bei Innsbruck gegen den ÖVP-Bürgermeisterkandidaten Christian Abenthung. Kapferer-Pittracher kam auf 39,54 Prozent der Stimmen.

Der Frauenanteil unter Tirols Ortschefs ist gestiegen. Wurden bei der Gemeinderatswahl im Jahr 2010 zehn Frauen in das Bürgermeisteramt gewählt, waren es nach der Stichwahl am Sonntag 15 Ortschefinnen - exklusive der Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI). Innsbruck wählt planmäßig erst wieder im Jahr 2018.

(APA)

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