Neue Partei für Salzburg: Von Stronach zu "Brombeere"

Hans Mayr
Hans Mayr APA/BARBARA GINDL
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Der Ex-Team-Stronach-Landesrat Hans Mayr will mit seiner "Salzburger Bürger Gemeinschaft" Sach- über Parteipolitik stellen.

Der frühere Team-Stronach-Politiker und zuletzt parteifreie Salzburger Landesrat Hans Mayr hat am Mittwoch seine neue gegründete Partei offiziell vorgestellt. Er will mit der "Salzburger Bürger Gemeinschaft - Hans Mayr" (SBG) bei den nächsten Landtagswahlen in zwei Jahren antreten und mit Sach-, statt Parteipolitik reüssieren. Die Farbe der neuen Bewegung ist übrigens Brombeere.

"Wir sind juristisch zwar eine politische Partei, aber im Handeln und organisatorischen Auftreten eine freie und unabhängige Arbeitsgemeinschaft", betonte Mayr, der am Mittwoch auch die neue Landesleitung und die Leiter der Bezirksgruppen präsentierte. Bis auf den Lungau ist die SBG dabei bereits in jedem politischen Bezirk des Landes vertreten.

Gegen Zwangsmitgliedschaft bei Kammern

"Im Zentrum unserer Arbeit stehen die Bürgerinnen und Bürger Salzburgs. Sachpolitik ist uns wichtiger als Parteipolitik", erklärte Mayr. Inhaltlich richte sich die Bewegung vor allem an den Mittelstand und die "Leistungsträger der Gesellschaft." Die neue Partei setze sich etwa gegen die Zwangsmitgliedschaft bei den Kammern ein. Die Zahl der Unterstützer bezifferte Mayr am Mittwoch mit 200 bis 300 und betonte, dass es keine Parteimitglieder, sondern nur "Mitwirkende" mit einem Recht auf Mitbestimmung geben würde.

Personell rekrutiert sich die neue Partei vor allem aus ehemaligen Mitgliedern des Salzburger Team Stronachs. Prominente "Aussteiger" wie die beiden Landtagsabgeordneten Otto Konrad oder Gabriele Fürhapter zählen derzeit aber nicht dazu. "Die meisten von uns haben sich 2013 für den Weg mit dem Team Stronach entschieden. Bis wir gemerkt haben, dass der Weg nicht mehr passt und eine Wegkorrektur nicht möglich war, was auch an der Sturheit von Frank Stronach gescheitert ist", sagte Mayr.

Finanzierung? Ehrenamtlicher Arbeitseinsatz

Finanzieren wolle sich die Partei vor allem über ehrenamtlichen Arbeitseinsatz. "Wir haben nur wenig Geld. Wir haben die Gründung bis jetzt aus Spenden und aus den Privatschatullen finanziert", sagte Mayr. "Wir hoffen auf Unterstützer und wollen bis zur Wahl die Dinge selbst organisieren." Für einen etwaigen Wahlkampf liege aber ein eigenes Finanzierungskonzept vor. "Die endgültige Entscheidung ob wir bei den Landtagswahlen 2018 antreten, fällt im kommenden Herbst und hängt auch davon ab, ob Umfragen eine realistische Chance auf einen Einzug sehen. Wir sind aber überzeugt, dass es gelingt." Die Erfahrungen vergangener Wahlen, etwa in Deutschland, hätten gezeigt, dass parteiunabhängige Gruppen große Wahlerfolge erzielen können.

In der Regierungsarbeit ändert sich in Salzburg laut Mayr übrigens nichts. Die Koalition aus ÖVP und Grünen werde er weiter als parteifreier Landesrat unterstützten.

(APA)

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