Vertrauensindex: Faymann verbesserte sich stetig

Werner Faymann am 1. Mai 2016
Werner Faymann am 1. Mai 2016APA/HANS PUNZ
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Seit der Kanzler im Juni 2015 seinen Tiefstwert erreicht hatte, ist es wieder bergauf gegangen. Im März lag er bei minus eins.

Während Werner Faymann als Parteivorsitzendem in der SPÖ mit immer stärkerem Gegenwind zu kämpfen hat, war der Bundeskanzler im APA-OGM-Vertrauensindex zuletzt auf dem Weg nach oben. Seit er im Juni 2015 mit minus 15 Punkten seinen Tiefstwert erreicht hatte, ist es im Vertrauen der Österreicher wieder kontinuierlich bergauf gegangen. Zuletzt erreichte er im März einen Wert von minus 1.

Der Vertrauensindex basiert in regelmäßigen Abständen auf 500 Online-Interviews, in denen die Teilnehmer danach gefragt werden, ob sie einem Politiker vertrauen. Aus den Ja- und Nein-Antworten wird ein Saldo gebildet.

Faymanns Spitzenwert: 29 Punkte im März 2009

Als Faymann vor acht Jahren Alfred Gusenbauer an der Spitze der SPÖ ablöste, konnte er mit einem Saldo von plus 24 auf Rückhalt in der Bevölkerung zählen. Obwohl die SPÖ bei der Nationalratswahl 2008 unter die 30-Prozent-Marke fiel, konnte Faymann im Vertrauen nach der Neuauflage von Rot-Schwarz zunächst sogar noch weiter zulegen. Mit plus 29 erreichte er im März 2009 seinen absoluten Spitzenwert.

Seither ging es in einem Zick-Zack-Kurs bis zum Vorjahr kontinuierlich bergab. Verluste bei EU- und Landtagswahlen, Bankenkrise, explodierendes Budgetdefizit, steigende Arbeitslosigkeit und vor allem Koalitionsquerelen ließen das Vertrauen rasch schmelzen. Seit September 2012 hat die Mehrheit der Befragten kein Vertrauen mehr in ihn - mit nur einer Ausnahme: Im Wahlkampf 2013 kam er noch mit zwei Punkten ins Plus.

Der Vertrauensindex im März 2016
Der Vertrauensindex im März 2016(c) APA

Als die SPÖ bei der Nationalratswahl 2013 zwar auf 26,8 Prozent weiter verlor, aber immer noch vor der ÖVP auf Platz eins blieb und die Große Koalition neuerlich verlängert wurde, ging es mit Faymann im Vertrauen noch mehr bergab. Im Dezember 2013 fasste er mit minus zwölf Punkten erstmals ein zweistelliges Vertrauensminus aus. Nach der Präsentation der Steuerreform im Vorjahr ging es zwar nochmals leicht nach oben auf minus neun. Die Erholung dauerte allerdings nicht lange: Nach zwei Wahlen mit Verlusten, Rot-Blau im Burgenland, dem Verlust des Landeshauptmannes in der Steiermark und vor allem der aufkeimenden Flüchtlingskrise erreichte er im Juni 2015 mit einem Wert von minus 15 den absoluten Tiefpunkt.

Seither ging es aber wieder leicht nach oben. Als die Flüchtlingskrise im vergangenen Herbst ihren Höhepunkt erreichte und Österreich zahlreiche Menschen aufnahm, stieg der Vertrauenswert Faymanns im November um fünf und im Dezember um weitere drei Punkte. Aber auch nach dem Kurswechsel Faymanns mit den beschlossenen Grenzkontrollen ging es mit dem Vertrauen des Bundeskanzlers weiter nach oben auf ein Saldo von minus vier im Jänner und minus eins im März. Angeführt wurde der Vertrauensindex im März übrigens von Bundespräsident Heinz Fischer (62 Punkte), vor Außenminister Sebastian Kurz (31) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (12). 

(APA)

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