"Fliegen einfacher als Autofahren": Piloten reagieren mit Klage

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Durch die Äußerungen des nicht gerade zimperlichen Chefs der Korean Air fühlt sich die Pilotengewerkschaft in ihrem Stolz verletzt.

Mit einer abfälligen Bemerkung auf Facebook hat der Chef der südkoreanischen Fluggesellschaft Korean Air den Zorn der Pilotengewerkschaft auf sich gezogen. Dank der heutigen Autopilot-Technologie sei das Fliegen eines Flugzeugs "einfacher als Autofahren", schrieb Chon Yang Ho in dem sozialen Netzwerk. Die Pilotengewerkschaft reichte deswegen am Mittwoch vor einem Gericht in Seoul Klage wegen Beleidigung ein.

Cho hatte im März auf Facebook auf Äußerungen eines Korean-Air-Piloten reagiert, der für eine Gehaltserhöhung argumentierte und dabei die komplexen Kontrollaufgaben anführte, die Piloten vor dem Start eines Flugzeugs abarbeiten müssen. "Bilden Sie sich nichts ein", antwortete Cho. "Darüber würde ja sogar ein Hund lachen. Sie tun gerade so, als ob Sie Lindbergh wären und den Atlantik überquert hätten."

Macadamia-Nüsse in Tüte statt in Schale

Das kam gar nicht gut an bei den Piloten von Korean Air, die sich mit der Unternehmensführung ohnehin schon lange über die künftige Bezahlung streiten. Die Gewerkschaft entschied sich daher zum Gang vor Gericht. Ein Sprecher der Fluggesellschaft nannte die Klage "unverantwortlich".

Korean Air hatte schon im vergangenen Jahr mit einem skurrilen Rechtsstreit für Schlagzeilen gesorgt. Chos älteste Tochter Cho Hyun Ah, damals Vizechefin des Unternehmens, hatte im Dezember 2014 an Bord eines Flugs von New York nach Seoul mit einem Wutanfall darauf reagiert, dass ihr in der ersten Klasse Macadamia-Nüsse in der Tüte statt in einer Schale serviert worden waren. Wegen ihres Verhaltens wurde sie zu einer Haftstrafe verurteilt, die später in eine Bewährungsstrafe umgewandelt wurde. Ihren Posten bei der Airline gab sie auf.

Vater Cho wiederum hatte erst am Dienstag dieser Woche für Aufregung gesorgt, als er als Chef des Organisationskomitees für die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang 2018 zurücktrat. Er führte dafür dringend zu regelnde Probleme bei der Reederei Hanjin Shipping an. Sie gehört ebenso wie Korean Air zu Chos Mega-Konzern Hanjin Group.

(APA/AFP)

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