Häupl: "In einer Woche schlüpft schöner Schmetterling"

APA/HERBERT NEUBAUER
  • Drucken

Einen Verbleib in der Bundespolitik schließt der provisorische SP-Chef und Wiener Bürgermeister aus. Die Vorentscheidung über den Faymann-Nachfolger könnte am Freitag fallen.

"In einer Woche sind wir fertig, da schlüpft ein schöner Schmetterling aus der Puppe." Der Wiener Bürgermeister und provisorische SPÖ-Chef Michael Häupl zeigt sich trotz oder gerade wegen der Krise im Ö1-Interview in guter Form. Er müsste "der tollste Wunderwuzzi" sein, wenn er jetzt bereits einen Nachfolger aus dem Hut zaubern könnte, sagte Häupl. Man müsse alles ordentlich vorbereiten, dann werde man nächste Woche ein Ergebnis präsentieren können.

Er habe noch keine Präferenz für einen Nachfolger für den zurückgetreten Bundeskanzler und Parteichef Werner Faymann. In der Partei müsse erst eine Meinungsbildung stattfinden, gefragt sind diesbezüglich die Gewerkschaften, die SPÖ-Frauen und die Parteijugend, sagte der Wiener Bürgermeister im Ö1-Morgenjournal.

SPÖ in "embryonalem Stadium"

Was mögliche Neuwahlen anbelangt, möchte Häupl auf die Entscheidungen der Gremien der ÖVP warten. Er selbst rechne nicht mit Neuwahlen. Ob die SPÖ denn überhaupt auf Neuwahlen vorbereitet sei? Häupl mit leichtem Understatement: "Momentan hätt' ma schon a wengerl was zu tun. Wenn gerade der Bundesvorsitzende der SPÖ zurückgetreten ist, kann ich nicht sagen, dass wir uns nicht in einem embryonalen Stadium befinden würden." Einen Verbleib in der Bundespolitik schloss der Wiener Bürgermeister kategorisch aus. Ob ihn das nicht reize? "Nein." Pause. "Nein."

Vorentscheidung schon am Freitag?

Eine Vorentscheidung über den Faymann-Nachfolger könnte schon am Freitag fallen. Dann treffen die Landesparteichefs der SPÖ und Vertreter von Teilorganisationen in Wien zusammen. Der Salzburger SPÖ-Vorsitzende Walter Steidl sprach am Dienstag von einer ersten Zwischenrunde für mögliche Kandidatinnen und Kandidaten. Häupl werde "bereits im Vorfeld Gespräche führen und es ist durchaus das Ziel, am Freitag mit einem Vorschlag für den Parteivorstand am Dienstag aus der Sitzung zu gehen." Dem Vernehmen nach sollen bei diesem Termin auch Christian Kern und Gerhard Zeiler sowie mögliche andere Kandidaten anwesend sein.

Am Dienstag nach Pfingsten treten dann zunächst das Präsidium und anschließend der Vorstand der SPÖ zusammen. Dabei soll der neue SPÖ-Vorsitzende und Bundeskanzler designiert und anschließend der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Danach könnte der neue Bundeskanzler noch in der nächsten Woche von Bundespräsident Heinz Fischer angelobt werden.

Gewählt soll der künftige SPÖ-Vorsitzende am 25. Juni auf einem außerordentlichen Parteitag werden. Stattfinden soll dieser in Wien, teilte Kommunikationschef Matthias Euler-Rolle mit. Im Herbst wird dann der schon seit längerem angesetzte ordentliche Parteitag stattfinden, auf dem das neue Parteiprogramm beschlossen werden soll. Ob es beim ursprünglich geplanten Termin im November bleibt, hängt vom neuen Parteichef ab.

>> zum Ö1-Morgenjournal

(Red./APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.