Der ÖVP-Klubobmann hatte ÖBB-Chef Kern vorgeworfen, ein "sehr teurer Manager" zu sein. Verkehrsexperte Kummer widerspricht: Kern habe es vielmehr geschafft die Pensionskosten zu senken.
Geht es nach ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka, so sind die ÖBB mit Christian Kern an der Spitze für den Steuerzahler in den vergangenen Jahren teurer geworden. Stimmt nicht, entgegnen die Bundesbahnen via Ö1-"Morgenjournal" am Donnerstag. Laut dem Verkehrsexperten Sebastian Kummer habe es Kern, der als neuer SPÖ-Chef und Bundeskanzler gehandelt wird, vielmehr geschafft die Pensionskosten zu senken - und nicht zu erhöhen, wie vom schwarzen Klubobmann behauptet.
Und die Kosten für den Bahnausbau beruhten auf dem ÖBB-Rahmenplan, der von der ÖVP mitbeschlossen wurde, so der Vorstand des Instituts für Transportwirtschaft und Logistik an der Wirtschaftsuniversität Wien im ORF-Radio.
"Das war lange Zeit vor Herrn Kern"
"Die Entscheidung für die Infrastruktur-Baumaßnahmen - und das ist ja bekannt, das ist im Wesentlichen der Brenner und die Koralmbahn, sowie der Semmering-Basistunnel - die sind vor Jahren gefällt worden. Wir haben ja 2006 intensive Diskussionen darüber geführt. Das war lange Zeit vor Herrn Kern und Herr Kern versucht das jetzt so effizient wie es geht zu managen", erklärte Kummer. Sein Fazit: "Ohne Zweifel stehen die ÖBB heute besser da, als vor dem Antritt von Herrn Kern."
Lopatka hatte am Vortag gemeint, dass der Zuschussbedarf seit 2010, als "der sehr teure Manager" Kern seinen Job als ÖBB-Chef angetreten habe, bei 3,7 Milliarden Euro gelegen sei. Mittlerweile sei dieser auf über fünf Milliarden angestiegen. Allerdings sind darin auch gut zwei Milliarden Euro an Pensionszahlungen erhalten, wie es am Donnerstag von den ÖBB heißt.
Tatsächlich habe man 2,7 Milliarden Euro an Beiträgen des Bundes, der Länder und Gemeinden erhalten – Geld, für bestellte Verkehrsdienstleistungen und den Ausbau und Erhalt der Infrastruktur.
>>> Bericht im "Ö1-Morgenjournal"
(APA/Red)