Schickhofer:„Flüchtlingskrise war entscheidend für Ergebnis“

Michael Schickhofer
Michael SchickhoferAPA/HERBERT NEUBAUER
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Der steirische SPÖ-Chef erklärt das starke Abschneiden Norbert Hofers in seinem Bundesland.

Die Presse: Hofer hat in etlichen steirischen Bezirken eine Zweidrittelmehrheit. Woran liegt es?

Michael Schickhofer: Es hat sich ergeben, dass in den von der Flüchtlingskrise am stärksten betroffenen Ländern, Burgenland, Steiermark und Kärnten, Norbert Hofer sehr viele Stimmen bekommen hat. Insbesondere bei uns im Bezirk Südoststeiermark. Aus meiner Sicht ist im vergangenen Herbst einiges schiefgelaufen. Das hat zur Verunsicherung geführt und damit sicher Einfluss auf dieses Wahlergebnis gehabt.

Das ist der einzige Grund?

Als Zweites kommt bei uns ein starkes Stadt-Land-Gefälle dazu. Für Alexander Van der Bellen war es sehr schwer, im ländlichen Raum Fuß zu fassen.

Das erklärt jetzt noch nicht, warum Norbert Hofer auch in den traditionellen SPÖ-Hochburgen in den Industriegebieten der Mur-Mürz-Furche ähnlich stark gewonnen hat.

Na ja, die Flüchtlingssituation war ja ein gesamtsteirisches Thema.

Was ist die Konsequenz für die Sozialdemokratie?

Die Konsequenzen haben wir schon mit der neuen Teamaufstellung gezogen. Wir haben jetzt in der Bundesregierung eine ganz andere Art der Zusammenarbeit, insbesondere durch Hans Peter Doskozil und Wolfgang Sobotka. Da gibt es ein Team, das sicherheitspolitisch sehr verantwortlich vorgeht. Im Gegensatz zum Herbst wird jetzt gemeinsam Politik gemacht. Das halte ich für sinnvoll.

Die FPÖ ist noch zu stoppen?

Wir setzen uns jetzt sachpolitisch mit der FPÖ und ihren Argumenten und Ängsten auseinander. Das halte ich für zielführend. Weil eines ist klar: Einfach zu sagen, mit der FPÖ redet man nicht, wäre falsch, man muss sich sachpolitisch damit auseinandersetzen. Im Ergebnis war das aber natürlich auch ganz stark eine Persönlichkeitswahl.[ APA ]

(Print-Ausgabe, 23.05.2016)

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