Drohungen gegen Van der Bellen - Strache ruft zur Mäßigung auf

FPOe party leader Strache attends TV debate between presidential candidates Hofer and Van der Bellen in Vienna
FPOe party leader Strache attends TV debate between presidential candidates Hofer and Van der Bellen in ViennaREUTERS
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User posteten Gewaltaufrufe auf der Facebook-Seite von FP-Chef-Strache. Der fordert eine "Abrüstung der Worte".

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ruft seine Fans - und Gegner - auf Facebook zu "Besonnenheit und Mäßigung" auf. Viele User hätten auf die Hofburg-Stichwahl "völlig unangemessen reagiert und Kommentare hinterlassen, die mit dem Respekt gegenüber der Demokratie und auch gegenüber den Kandidaten und ihren Wählern völlig unvereinbar sind".

"Ich habe großes Verständnis dafür, dass viele von euch nach dem sehr knappen Wahlausgang enttäuscht sind", schreibt Strache in dem Posting von Dienstagmittag. "Und ich verspreche, dass wir Hinweise auf Unregelmäßigkeiten bei der Wahl sachlich prüfen und darauf angemessen reagieren werden. Jetzt gibt es ein demokratisches Wahlergebnis, das selbstverständlich anzuerkennen ist."

Aufgrund der enormen Kommentarzahlen und der "leider zahlreichen indiskutablen Äußerungen" sehe er sich "gezwungen, viele meiner Einträge zur Bundespräsidentenwahl zu löschen". In einem abschließenden "dringenden Appell" fordert Strache eine "Abrüstung der Worte".

Gewaltaufrufe und Petitionen

Laut einem Bericht des "Standard" wurden auf Straches Facebook-Seite zahlreiche Gewaltaufrufe gegen den künftigen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen gepostet, mittlerweile aber wieder gelöscht. "Gründet endlich Banden, die agieren und notfalls zuschlagen. Auf die FPÖ kann ich mich nicht verlassen", wird ein User zitiert. Ein anderer habe zu "Anschlägen" gegen Van der Bellen aufgerufen. Dem Innenministerium lägen diese Postings vor, es nehme die Bedrohung laut einem Sprecher "sehr, sehr ernst".

Mit Stand Dienstagmittag haben 19.651 Unterstützer die Online-Petition "Ich erkenne Van der Bellen als meinen Präsidenten nicht an" unterschrieben. Eine ähnliche Petition, die Neuwahlen fordert, hatte 7847 Unterstützer.

Auch der knapp geschlagene FPÖ-Kandidat Norbert Hofer hat am Dienstag betont, die Österreicher sollten nicht streiten, sondern zusammenhalten.

>> Straches Facebook-Seite

>> "Standard"-Bericht

(Red./APA)

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