Fischer will zur "demokratischen Normalität" zurückkehren

Hofer bei Fischer
Hofer bei Fischer APA/HELMUT FOHRINGER
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Der Bundespräsident hat Wahlverlierer Norbert Hofer zu einem Gespräch getroffen. Der Freiheitliche betonte, Österreich nicht als "gespaltenes Land" zu sehen.

Bundespräsident Heinz Fischer hat nach dem hitzigen Präsidentschaftswahlkampf die Rückkehr zur Normalität eingemahnt. Einen Tag nach seinem Gespräch mit seinem künftigen Nachfolger, Alexander Van der Bellen, hatte er den bei der Hofburg-Wahl unterlegenen FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer am Mittwoch zu sich zum Gespräch gebeten. Im Anschluss daran betonte Fischer, dass nun alles getan werden müsse, um den "demokratischen Normalzustand" wiederherzustellen.

Mit ein Grund für die strengen Worte des Staatsoberhaupts dürften die Gerüchte über Wahlmanipulationen sein, die von der FPÖ gestreut wurden. Auch Gewaltaufrufe gegen Van der Bellen, die verschiedene User auf der Facebook-Seite von FPÖ-Bundesparteichef Heinz-Christian Strache gepostet hatten (Strache rief deswegen "zur Besonnenheit und zur Mäßigung" auf und löschte mehrere Postings), dürften ihren Teil dazu beigetragen haben. Unter anderem soll in einem Posting die Privatadresse des 72-Jährigen veröffentlicht worden sein, in einem weiteren wurde dann zu Anschlägen auf die Adresse aufgerufen.

Laut einem Bericht des "Standard" wurden deswegen bereits die Sicherheitsvorkehrungen für den designierten Bundespräsidenten erhöht.

Fischer ging auf all die genannten Vorkommnisse zwar nicht direkt ein, forderte aber die Wiederherstellung des Normalzustandes. "Wenn die Wahl vorbei ist, bemüht man sich, zur demokratischen Normalität zurückzukehren", sagte der Bundespräsident. Unterschiedliche Standpunkte müssten "in ruhiger und besonnener Art" ausgetauscht werden. Hofer betonte, dazu beitragen zu wollen. "Ich bin nicht der Meinung, dass Österreich ein gespaltenes Land ist", sagte der Dritte Nationalratspräsident, der wegen eines Staus eine Viertelstunde zu spät in der Hofburg erschienen war ("Es tut mir sehr leid, ich komme nie zu spät, normalerweise").

"unzensuriert.at" berichtet über angebliche Wahlmanipulation

Strache teilte unterdessen noch Mittwochvormittag via Facebook einen Bericht des FPÖ-nahen Blogs "unzensuriert.at", in dem über angebliche Wahlmanipulation zugunsten Van der Bellens spekuliert wird.

>>> Bericht im "Standard"

>>> Bericht von "unzensuriert.at"

(APA/Red.)

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