Rechnungshof: Chancen für Griss steigen

Irmgard Griss
Irmgard GrissREUTERS/Leonhard Foeger
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Alle Parteien sollen sie für Präsidentenamt nominieren.

Wien. Der ÖVP-Klubobmann hat seine Hände bei einer wichtigen Postenvergabe im Spiel: Reinhold Lopatka war am Fronleichnamstag darüber erfreut, dass die gescheiterte Bundespräsidentschaftskandidatin, Irmgard Griss, nun über Vorschlag aller Parteien als Bewerberin für das Amt des Rechnungshof-Präsidenten nominiert werden soll. Der Vorschlag kam von Neos-Chef Matthias Strolz, dessen Partei Griss schon im Hofburg-Wahlkampf unterstützt hatte.

Griss, früher Präsidentin des Obersten Gerichtshofs, hat sich nach Informationen der „Presse“ bis kommenden Montag Bedenkzeit erbeten. Lopatka hat sich schon einmal eine Abfuhr von Griss geholt. Ihren jetzigen Meinungsumschwung begründet sie mit dem Wechsel im Bundeskanzleramt und der Übernahme durch Christian Kern (SPÖ) sowie mit der von der rot-schwarzen Koalition angekündigten verstärkten Zusammenarbeit nach dem Debakel für SPÖ und ÖVP im ersten Durchgang der Bundespräsidentenwahl am 24. April.

Kern hat Griss im „Presse“-Interview als „sehr gute Kandidatin“ bezeichnet, wollte sich aber nicht auf sie festlegen. Die zwölfjährige Amtszeit des amtierenden Rechnungshof-Chefs, Josef Moser, endet Ende Juni. Die Nachfolge muss im Juni entschieden werden. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.05.2016)

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