Vertrauensindex: Duzdar und Drozda starten im Minus

Drozda und Duzdar
Drozda und Duzdar (c) APA (ROBERT JAEGER)
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Die neue Staatssekretärin liegt gleichauf mit FPÖ-Chef Strache.
Kanzler Kern schafft es auf Anhieb in die Top 3 der Sympathieträger.

Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) ist mit einem Vertrauensvorschuss in sein neues Amt gestartet. Allerdings können das nicht alle seiner Regierungsmitglieder von sich behaupten: Während die neue Bildungsministerin Sonja Hammerschmid und Infrastrukturminister Jörg Leichtfried ebenfalls positiv abschnitten, rutschten Kanzleramtsminister Thomas Drozda und Staatssekretärin Muna Duzdar gleich ins Minus.

Für den "Vertrauensindex" wurden diese Woche 500 Personen online befragt (maximale Schwankungsbreite 4,5 Prozent), ob sie den Bundespolitikern vertrauen oder nicht. Kern, der am 17. Mai als Bundeskanzler angelobt wurde, startete mit 21 Punkten im Plus. Vor ihm liegt noch Außenminister und ÖVP-Vorsitzhoffnung Sebastian Kurz, der sich um einen Punkt auf 32 verbessern konnte. Der scheidende, aber noch im Amt befindliche Bundespräsident Heinz Fischer führt das Ranking - wie immer - mit 54 Punkten an, verlor aber im Wahlkampf seiner potenziellen Nachfolger gleich acht.

Leichtfried landet gerade noch im Plus

Zweitgrößte Sympathieträgerin unter den neuen SPÖ-Regierungsmitgliedern ist Bildungsministerin Hammerschmid mit acht Pluspunkten. Leichtfried, der das Infrastruktur-Ressort leitet, landete mit vier Punkten gerade noch im Plus, sein Kollege im Kanzleramts- und Kulturministerium, Drozda, mit vier Punkten im Vertrauens-Minus. Nicht leicht hat es die neue SPÖ-Staatssekretärin gleich zu Beginn ihrer Amtszeit: Duzdar kassierte gleich zehn Minuspunkte und liegt damit gleichauf mit FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache, dessen Ruf sich um vier Punkte verschlechtert hat.

Vizekanzler und ÖVP-Obmann Reinhold Mitterlehner liegt mit sieben Punkten im Plus, er büßte zur letzten Umfrage fünf Punkte ein. Aus seinem Regierungsteam liegt vor ihm neben Kurz nur noch Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter mit neun Punkten. Finanzminister Hans Jörg Schelling genießt ein Vertrauens-Plus von sechs Punkten. Neu in der Wertung ist auch der ebenfalls relativ neu im Amt befindliche Innenminister Wolfgang Sobotka. Er startete mit sieben Punkten im Minus. Sämtliche weitere SPÖ- wie ÖVP-Minister und -Staatssekretäre befinden sich im guten Mittelfeld.

Opposition scheint wenig vertrauenswürdig zu sein

Allgemein nicht besonders vertrauenswürdig scheint derzeit die Opposition zu seien, deren Obleute allesamt im Minus landeten. Am besten schnitten noch Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig und Neos-Chef Matthias Strolz ab. Hinter Strache schnitt Robert Lugar vom Team Stronach am schlechtesten ab - dies auch in der Gesamtwertung. Vor ihm liegen SPÖ-Klubchef Andreas Schieder und sein ÖVP-Pendant Reinhold Lopatka.

Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) liegt im Vertrauensindex leicht im Minus, ihr Kollege von der ÖVP, Karlheinz Kopf, etwas hinter ihr. Norbert Hofer (FPÖ), der auch während seines letztlich knapp erfolglosen Wahlkampfes für die Bundespräsidentschaft das Amt als Dritter Nationalratspräsident weitergeführt hat, wurde diesmal von der Erhebung ausgenommen, so OGM-Chef Wolfgang Bachmayer.

"Der aktuelle Vertrauensindex ist sichtbar durch Präsidentschaftswahlen, Kanzlerwechsel und Regierungsumbildung beeinflusst", resümiert Bachmayer das Ergebnis. Kern sei wenig überraschend "Aufsteiger Nr 1", was mit seinen Auftritten und vielversprechenden Ankündigungen zu erklären sei, "aber auch mit einer gewissen Erleichterung nach der Ablöse seines Vorgängers Werner Faymann". Von den Präsidentschaftswahlen profitiert hätten Strolz, der Irmgard Griss unterstützt hatte, sowie Glawischnig. Straches Verlust sei mit der im Wahlkampf gestiegenen Polarisierung zu erklären.

(APA)

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