Der neue Infrastrukturminister Jörg Leichtfried von der SPÖ will die Zahl der Todesopfer bis 2020 halbieren.
Das Ziel ist ambitioniert: Der neue Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) strebt eine Reduzierung der Zahl der Verkehrstoten in Österreich auf Null an. Dies sagte der Steirer am Montag im Ö1-Morgenjournal: "Man muss versuchen, dieses Ziel zu erreichen." Als Zwischenetappe strebt er eine Halbierung der Zahl der Todesopfer (475 Menschen starben 2015 auf Österreichs Straßen, in der Vorwoche gab es zehn Tote zu beklagen) bis 2020 an.
Eine Möglichkeit, dazu beizutragen, sei etwa der verpflichtende Einbau von Alkolocks, also Zündschlosssperren, die im Falle einer Alkoholisierung greifen würden.
Zudem will Leichtfried "mehr Menschen in den öffentlichen Verkehr bringen", weil dies eine höhere Lebensqualität bedeute. Wenn es gelinge, Züge schneller zu machen als Autos, dann sei dieses Ziel auch erreichbar, sagt Leichtfried und verweist auf die Westbahnstrecke. Man werde sich in dieser Hinsicht weitere Förderungsmöglichkeiten ansehen. Eine kurzfristige Maßnahme könnte auch sein, die Vertaktung zu intensivieren, sagte der Minister.
Tunnels gehören im Eisenbahnbau dazu
Kritik von Experten an großen Tunnelprojekten wie etwa dem nun fertigen Gotthardtunnel in der Schweiz oder dem Koralmtunnel in Österreich will er nicht überbewerten: "Das erinnert mich etwas an die Diskussion beim Bau der Semmeringbahn." Aber bei den langfristigen Perspektiven im Eisenbahnbau gehörten Tunnels eben dazu.
Verkehrstote in Österreich
475 Menschen starben 2015 auf Österreichs Straßen - 45 mehr als im Vorjahr. Im Bundesländervergleich stechen Vorarlberg und Wien mit Rückgängen positiv hervor und erreichten 2015 sogar die bisher geringste Zahl an Verkehrstoten seit 45 Jahren. So gab es im westlichsten Bundesland neun Tote (2014: 22) und in der Bundeshauptstadt elf (21). Das dritte Bundesland mit einem Rückgang war die Steiermark mit 77 Toten (86).
Ansonsten gab es Anstiege im Burgenland mit 24 Verkehrstoten (2014: 22), in Kärnten 40 (26), in Niederösterreich 130 (121), in Oberösterreich 87 (75), in Salzburg 43 (27) und in Tirol 54 (30).
(Red.)