Korun kritisiert Kurz-Aussagen

Die Menschenrechtssprecherin der Grünen reagiert auf den Vorschlag des Außenministers, Bootsflüchtlinge rigoros im Mittelmeer abzufangen.

Kritik an Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Sonntag Alev Korun, Menschenrechtssprecherin der Grünen, geübt. "Was Außenminister Kurz mit Einsperren von Schutzsuchenden auf Mittelmeer-Inseln vorschlägt, ist die Abschaffung des Rechts, dass verfolgte Menschen um Schutz ansuchen dürfen, ohne interniert zu werden", stellt Korun in einer Aussendung fest.

Dieses Recht auf Schutz vor Verfolgung sei nicht ohne Grund nach zwei Weltkriegen mit Millionen ziviler Opfer und verfolgten Minderheiten wie Juden und Roma international beschlossen worden. "Diese historische humanitäre Errungenschaft nun für innenpolitisches Punktemachen abschaffen zu wollen, ist ein Spiel mit dem Feuer", mahnte Korun.

Rettung aus Seenot ist kein Europa-Ticket

Kurz war in einem Interview mit der "Presse am Sonntag" dafür eingetreten, Bootsflüchtlinge nach dem Vorbild Australiens rigoros im Mittelmeer abzufangen, dann sofort zurückzuschicken oder auf Inseln wie Lesbos zu internieren. "Rettung aus Seenot dürfe kein Ticket nach Europa sein", erklärte Kurz.

Korun stellte fest: "So lange es Krisenherde wie Syrien, Irak oder Sudan gibt, werden Fluchtursachen weiter bestehen. Solange Menschen zu Flüchtlingen 'gemacht' werden, kann es daher nur internationale und EU-weite gemeinsame Lösungen für die Herausforderung ihrer Aufnahme geben."

(APA)

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