SPÖ-Parteitag: Faymann kommt nicht

Werner Faymann meldet sich seit seiner Rücktrittspressekonferenz nicht mehr zu Wort - auch nicht beim anstehenden SPÖ-Parteitag.
Werner Faymann meldet sich seit seiner Rücktrittspressekonferenz nicht mehr zu Wort - auch nicht beim anstehenden SPÖ-Parteitag.REUTERS
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Die Wahl des neuen SPÖ-Chefs erfolgt ohne den Vorgänger. Werner Faymann hält sich demonstrativ vom Parteitag fern.

Er stand fast acht Jahre lang an der Spitze der SPÖ und der Bundesregierung. Beim SPÖ-Bundesparteitag am Samstag dieser Woche wird Werner Faymann jedoch fehlen, wie der „Presse“ am Dienstag in SPÖ-Parteikreisen erklärt wurde. Nähere Gründe dafür wurden nicht genannt.

Rein nach den Parteistatuten ist die Anwesenheit des Altparteichefs auch nicht notwendig. Es ist aber bezeichnend für den Bruch, den es zwischen der früheren SPÖ-Führung nach der Amtsübernahme durch den designierten SPÖ-Chef Christian Kern Mitte Mai gegeben hat. Die offizielle Wahl Kerns zum Parteivorsitzenden durch die Delegierten erfolgt nun beim SPÖ-Bundesparteitag in der Messe Wien.

Bei Faymanns Übernahme des SPÖ-Vorsitzes am 8. August 2008 knapp zwei Monate vor der Nationalratswahl Ende September 2008 war das alles ganz anders gewesen. Damals war der scheidende Parteichef Alfred Gusenbauer, der zu diesem Zeitpunkt allerdings noch Bundeskanzler war, Redner gewesen. Dessen Auftritt wurde auch in der Tagesordnung angeführt.

Häupl und Kern, aber kein Faymann

Beim bevorstehenden SPÖ-Bundesparteitag sind Reden des Interimsvorsitzenden und Wiener Bürgermeisters Michael Häupl sowie die Antrittsrede des neuen Bundesparteichefs und Bundeskanzlers Kern Fixpunkte im Programm. Kern hat bereits unmittelbar nach der Bestellung durch den SPÖ-Bundesparteivorstand scharfe Kritik an der Arbeit des Kabinetts Faymann geübt.

Nach den beiden Referaten ist eine Debatte vorgesehen. Ebenfalls auf der Tagesordnung steht die Wahl der stellvertretenden SPÖ-Parteichefs. Hingegen wird der Kriterienkatalog für eine etwaige Zusammenarbeit mit der FPÖ im Bund unter Obmann Heinz Christian Strache erst bis zu dem für den heurigen Herbst geplanten SPÖ-Programmparteitag ausgearbeitet. (ett)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.06.2016)

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