Tirols FPÖ-Chef rechnet mit vorgezogener Landtagswahl 2017

Markus Abwerzger
Markus AbwerzgerAPA/ROBERT PARIGGER
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Die Tiroler FPÖ sei "jedenfalls bestens" für den Wahlkampf gerüstet, betont FPÖ-Chef Markus Abwerzger. Ein Öxit wäre "absolut kontraproduktiv".

Der Tiroler FPÖ-Chef Markus Abwerzger geht von einer vorgezogenen Landtagswahl im Herbst 2017 aus. Er rechne damit, dass sich die Tiroler ÖVP aufgrund der unmittelbaren zeitlichen Nähe des regulären Wahltermins im Frühjahr 2018 zu der ebenfalls stattfindenden Innsbrucker Gemeinderatswahl für eine Vorverlegung entscheiden werde, sagte Abwerzger.

Hinter den Kulissen gebe es jedenfalls bereits entsprechende Hinweise auf eine Vorverlegung auf den Oktober 2017. Der voraussichtliche Termin für die Innsbruck-Wahl wäre im April 2018, der spätest mögliche Landtagswahltermin im Mai darauf. ÖVP-Parteiobmann Landeshauptmann Günther Platter wolle verhindern, dass sich eine mögliche Wahlniederlage seiner schwächelnden Stadtpartei negativ auf die Landtagswahl auswirken könnte. Außerdem bestehe kein Interesse an "drei Monaten Dauerwahlkampf" in Innsbruck.

"Unter 15 Prozent wäre ich enttäuscht"

Und Abwerzger machte keinen Hehl daraus, dass er sich eine Vorverlegung wünsche: "Ich hoffe, dass wir im Herbst 2017 wählen". Die Tiroler FPÖ sei "jedenfalls bestens" für den Wahlkampf gerüstet, man könnte "morgen schon loslegen", so der Landesparteichef. Wahlziel sei, "klar zweitstärkste Partei" zu werden. "Unter 15 Prozent wäre ich enttäuscht", so Abwerzger. Kursierende Umfragewerte für die Tiroler Freiheitlichen von 27 Prozent hielt der 40-jährige Rechtsanwalt zwar für realistisch, Umfragen seien allerdings "Momentanaufnahmen", warnte er. Bei der Landtagswahl im Jahr 2013 hatte die FPÖ - damals noch unter Abwerzgers Vorgänger als FPÖ-Chef, dem jetzigen Nationalratsabgeordneten Gerald Hauser - mit 9,34 Prozent ein schwaches Ergebnis eingefahren.

Nun will Abwerzger den Machtwechsel in Tirol herbeiführen und der nach der vergangenen Landtagswahl gebildeten schwarz-grünen Regierung ein Ende bereiten. "Wir wollen die ÖVP schwächen und verhindern, dass Schwarz-Grün wieder eine Mehrheit bekommt". Das persönliche Verhältnis zu Platter sei jedenfalls ein gutes. "Ich schätze ihn persönlich sehr", sagte der FPÖ-Chef. Für eine Möglichkeit der Koalitionsbildung abseits der ÖVP sei er zwar offen, aber derzeit sehe er "keine vernünftige Koalition ohne die Tiroler Volkspartei".

Gefragt nach einem möglichen EU-Austritt Österreichs, meinte Abwerzger, einen solchen halte er für "absolut kontraproduktiv". Dieser sei auch "faktisch nicht umsetzbar". Ein "Öxit" wäre nur die "Ultima Ratio", sollte sich die EU noch mehr in Richtung eines "zentralistischen Staates" entwickeln oder es zu einem EU-Beitritt der Türkei kommen.

(APA)

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