Jubiläumsgeld kostete Kassen 9,7 Millionen Euro

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In der Sozialversicherung stiegen die Ausgaben für Sonderzahlungen von 2009 bis 2015 um knapp 50 Prozent.

Wien. Über Betreiben der Bundesregierung wird eine Studie über mögliche Fusionen von Sozialversicherungsanstalten, die teilweise mit erheblichen finanziellen Engpässen kämpfen, veranlasst. Knapp davor wird jetzt publik, dass in den Sozialkassen die Ausgaben für Sonderzahlungen nach Dienstjubiläen an Mitarbeiter innerhalb weniger Jahre teilweise deutlich stiegen. In Summe beliefen sich die Kosten für die Sozialversicherungen dafür im Vorjahr auf knapp 9,7 Millionen, das waren gegenüber 2009 mit rund 6,5 Millionen Euro um fast 50 Prozent mehr. Die Zahlen nannten das Sozial- und das Gesundheitsministerium als Antwort auf eine parlamentarische Anfrage von Neos-Sozialsprecher Gerald Loacker.

Solche Sonderzahlungen gibt es nach 25 Dienstjahren (ein Monatsbezug), nach 30/35 Dienstjahren (1,5 Monatsbezüge) und nach 35/40 Dienstjahren (zwei Monatsbezüge). Dabei machte das Jubiläumsgeld im Hauptverband, der Dachorganisation der Sozialversicherungsträger, im Schnitt 8141 Euro aus. Insgesamt fielen im Hauptverband im Vorjahr Kosten von 154.000 Euro an; in der Pensionsversicherungsanstalt waren es bei im Schnitt 6380 Euro Jubiläumsgeld in Summe rund 2,5 Millionen Euro.


Rückgänge bei Krankenkassen. Die Entwicklung in den Sozialversicherungsanstalten war aber völlig unterschiedlich. In der Beamtenversicherung und in der Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft machten die Zahlungen für Dienstjubiläen jeweils knapp mehr als eine halbe Million Euro aus. Die Kosten stiegen gegenüber 2009 um je 107 Prozent. Den stärksten Anstieg gab es in der Vorarlberger Gebietskrankenkasse mit 283 Prozent auf 224.000 Euro 2015. Bei der steirischen GKK (minus 31 Prozent), der burgenländischen GKK (minus 36 Prozent) und der Salzburger GKK (minus 29 Prozent) wurde von 2009 bis 2015 ein Rückgang der Kosten verzeichnet.

Für Loacker ist fraglich, ob die Höhe der Sonderzahlungen angemessen sei. Denn die Finanzierung des Pensions- und Gesundheitssystems sei unsicher, und die Sozialversicherungen stünden nicht im Wettbewerb.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.07.2016)

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