Grasser erhebt Einspruch gegen Anklage

Grasser erhebt Einspruch gegen Anklage
Grasser erhebt Einspruch gegen Anklage(c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER)
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Grassers Anwalt Ainedter ortet in der Berichterstattung über seinen Mandanten eine "eklatante Verletzung der Unschuldsvermutung".

Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser wehrt sich gegen die Anklage wegen Korruptionsverdachts in den Fällen Buwog und Terminal Tower. Grassers Rechtsanwalt Manfred Ainedter hat am Donnerstag einen Einspruch gegen die Anklage der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft angekündigt. Über den Einspruch entscheidet das OLG Wien.

Ainedter wird auch einen Antrag stellen, dass das Gericht die Bestimmung, wonach eine Einspruchsfrist nicht verlängert werden kann, dem Verfassungsgerichtshof vorlegt. Dieser solle prüfen, ob diese Bestimmung verfassungswidrig sei. "Es ist unzumutbar, gegen eine Anklage mit 825 Seiten in 14 Tagen einen seriösen, qualifizierten Einspruch zu erheben", sagte Ainedter.

"Eklatante Verletzung der Unschuldsvermutung"

Der Rechtsanwalt ortet in der Berichterstattung über seinen Mandanten eine "eklatante Verletzung der Unschuldsvermutung". Die Medien brächten einzelne Anklagepunkte und kommentierten diese, ganze Artikelserien über die Anklage würden angekündigt. Man werde sich dagegen mit Klagen gegen Medien "zur Wehr setzen".

Weiters werde die Kanzlei Ainedter, in der Manfred Ainedter und sein Sohn Klaus tätig sind, für die Causa ihr Team verstärken. Als weiterer Anwalt werde Norbert Wess zugezogen. Wess ist Experte für Wirtschaftsstrafrecht und war schon in mehreren Wirtschaftsprozessen tätig.

Die Staatsanwaltschaft hatte nach sieben Jahre dauernden Ermittlungen Anklage gegen Grasser und 15 weitere Beschuldigte erhoben. Vorgeworfen wird ihnen, dass sich Grasser mit Hilfe von Walter Meischberger, Peter Hochegger und Ernst Karl Plech bereichert habe, indem er für sein Insiderwissen bzw. eine Entscheidung als Ressortchef Bestechungsgeld fließen ließ. Der Gesamtschaden beträgt laut Anklage 10 Mio. Euro, den Beschuldigten drohen bis zu zehn Jahre Haft.

>> Der Buwog-Krimi

(APA)

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